1888 -
Berlin
: Reimer
- Autor: Wilmsen, Friedrich Philipp, Pischon, Friedrich August
- Auflagennummer (WdK): 226
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
2 I. Kurze Sähe zur Erwekkung der Aufmerksamkeit
Anstoß lesen; aber wenn ich mir Mühe gebe, so werde ich
rs bald können, und mich dann freuen, daß ich eine Fer-
tigkeit im Lesen erlangt habe.
Ich kenne mein Lesebuch, denn ich weiß, wie der Ti-
tel desselben heißt. Er steht auf der ersten Seite des Buches.
Aus eben dieser Seite steht auch der Name der Stadt, in
welcher das Buch gedruckt ist; der Name der Buchhandlung,
in welcher es verkauft wird, und das Jahr, in welchem es
gedruckt ist (die Jahreszahl). — Ich kenne mein Lesebuch
nicht bloß an dem Titel, sondern auch an dem Einbande
oder Dekkel.
Eine Anstalt, in welcher Bücher gedruckt werden, heißt
eine Buchdrukkerei. Ich kenne noch einige andere ge-
druckte Bücher. Das erste gedruckte Buch, worin ich gelesen
habe, weiß ich zu nennen.
Der, welcher ein Buch verfertigt oder verfasst, heißt
der Verfasser des Buches. Gewöhnlich steht der Name
des Verfassers auf dem Titel des Buches. Erst wird das
Buch geschrieben, dann wird es gedruckt, und durch das
Drukken kann nian ein Buch in kurzer Zeit mehrere tausend
Mal vervielfältigen. Diese Kunst wird die Buchdrukker-
kunst genannt und ist um die Mitte des fünfzehnten Jahr-
hunderts erfunden worden.
Ein jedes Buch besteht aus mehreren Bogen. Diese Bo-
gerr werden von dem Buchbinder zusammengeheftet, damit sie
nicht verloren gehen, oder in Unordnung gerathen könnsn.
Wenn ich einige Jahre älter bin, und nicht mehr wachse,
so gehöre ich zu den Erwachsenen. Dann bin ich größer,
als jetzt, und dann werde ich auch verständiger sein, wenn
ich jetzt nicht träge bin, und nicht müßig gehe, anstatt zu
lernen und zu arbeiten. Der Müßiggänger lernt nichts,
and Niemand hat ihn lieb.
In der Schule muß ich nicht bloß fertig lesen, sondern
auch deutlich und schön schreiben, und mit Fertigkeit rechnen
lernen. Wer nicht Geschriebenes lesen und nicht selbst
schreiben kann, konrmt in der Welt nicht fort; und wer das
Rechnen nicht versteht, wird oft betrogen, und weiß sich in
oielen Fällen nicht zu helfen. Ich will mir recht viel Mühe
geben, fertig lesen, schreiben und rechnen zu lernen.
Manche Kinder lassen sich gern belehren; es macht ihnen