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1. Der Deutsche Kinderfreund - S. 41

1888 - Berlin : Reimer
39 zur Beförderung guter Gesinnungen rc. vorgefallen war, so hatte er die härteste Strafe zu erwarten, denn sein Vater war sehr strenge, und hatte ihm dies Mal ausdrücklich gesagt: bestelle ja den Brief recht ordentlich, denn eö ist mir sehr viel daran gelegen. Heinrich kam endlich aus den schlimmen Gedanken,, sich durch eine Lüge aus der Noth zu helfen. Er versicherte also dem Vater auf dessen Frage mit großer Dreistigkeit, daß er den Brief richtig bestellt habe; doch schlug ihm das Herz bei dieser Lüge. Als nach zehn Tagen keine Antwort auf den Brief kam, ging Heinrichs Vater selbst nach dem Posthause, um sich zu erkundigen, ob auch der Brief wirklich abgegangen wäre. Wie erstaunte und erschrak er, als man ihm aus den Büchern zeigte, daß sein Brief gar nicht abgegeben worden sei. Heinrich sollte nun gestehen, was er mit dem Briefe angefangen habe. Lange leugnete er hartnäkkig, daß er ihn nicht abgegeben habe; aber alö ihm fein Vater versprach, daß er ihm Alles vergeben wolle, wenn er gestände, was aus dein Briese geworden sei, so gestand er endlich Allcs. Aber wie sehr musste Heinrich seine Lüge bereuen, als er hörte, daß er seinem Vater durch ein früheres aufrichtiges Geständnis; einen großen Verlust, sich selbst große Angst und Beschämung erspart hätte, und daß sich dann noch Alles hätte wieder gut machen lassen. Er nahm sich fest vor, nie wieder zu lügen, und lieber eine verdiente Strafe zu leiden, als die Unwahrheit zu sagen. Aber cs dauerte lange, ehe er seines Vaterö Zutrauen wie- der gewinnen konnte, und dics that ihm sehr wehe. 10. Wer sich muchwillig in Gefahr begiebt, kommt darin um. Christian K aß mann war der Sohn armer Aeltern. Seine Mutter starb, als er erst drei Jahre alt war. Sein Vater war den ganzen Tag außer dem Hause aus Arbeit, und konnte sich daher wenig um den Knaben bekümmern. Er würde also ganz ohne Aufsicht geblieben, und gänzlich ver- wildert sein, wenn nicht ein gutgesinnter Nachbar, der sich im Wohlstände befand, den neuntem und wohlgebildeten Knaben an Kindes Statt angenommen und erzogen hätte. Aber Christian machte seinen Pflegeältern wenig Freude, denn er war wild, ungehorsam und faul. Ost warnten und straften sie ihn, aber er besserte sich immer nur auf furje Zeit. Be- sonders machte ihnen seine Verwegenheit oft Besorgniß und Schreck. Kein Baum war ihm zu hoch, er kletterte hinaus
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