1888 -
Berlin
: Reimer
- Autor: Wilmsen, Friedrich Philipp, Pischon, Friedrich August
- Auflagennummer (WdK): 226
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
90 Iv. Bon der Erde und ihren Bewohnern.
Eises sieht man, selbst mitten im Sommer, ganze Inseln
und Berge von dichtem Eise, das den Seefahrern so furcht-
bare Treibeis, was noch schrecklicher sein würde, wenn senw
Bewegung nicht so langsam wäre.
Das süße Wasser, welches die Länder der Erde durch-
strömt, wird entweder ein Strom, oder ein Fluß, oder
ein Bach genannt. Unter Strömen versteht man große flie-
ßende Gewässer, welche sehr breit und tief sind, eine sehr große
Strekke Landes durchfließen, und sich im Meere endigen. Die
Flüsse vereinigen sich mit den Strömen, und sind zum Theil
auch sehr breit und tief. Wenn ein Fluß oder ein Strom so
tief ist, daß man mit großen Schiffen darauf fahren kann,
so wird er schiffbar genannt. Die Vertiefung, worin das
Wasser eines Flusses oder Stromes fließt, heißt das Bette.
Der Rand des Bettes wird das Ufer genannt. In manchen
Flüssen oder Strömen giebt es Stellen, wo das Wasser
von einer steilen Anhöhe in die Tiefe stürzt. Solche Stellen
nennt man Wasserfälle. Wir haben schon (S. 16.) ge-
hört, woraus die Flüsse und Sttöme entstehen, und welche
Gewässer man Seen oder Landseen nennt. Es giebt
Seen, welche 20 und mehrere Meilen lang und breit sind.
Das Meer nennt man auch wohl die See, und daher wer-
den die Fische, welche in dem Meere leben, Seefische, und
die Schiffe, mit welchen man auf dem Meere fährt, Seeschiffe
genannt. Sagt man: der See, so ist von einem Landsee
die Rede; sagt man: die See, so ist das Meer gemeint.
Die vielen Millionen Menschen, welche die Erde be-
wohnen, sind an Gestalt, Farbe der Haut, Sprache, Sitten
und Lebensart sehr verschieden. Diejenigen, welche in Ei-
nem Lande beisammen wohnen, und einerlei Gestalt, Farbe,
Sprache und Sitten haben, machen zusammengenommen ein
Volk odereine Nation aus. Da nun jeder Theil der Erde
wieder in kleinere Theile getheilt ist, welche Länder genannt
werden, so giebt es also verschiedene Völker in Eu-
ropa, in Asien, in Astika, in Amerika und Australien. Dock-
haben die verschiedenen Völker der Erde Einiges mit einander
gemein, theils in Ansehung ihrer Gestalt und Farbe, theils
in Ansehung ihrer Lebensart. Die meisten europäischen Völ-
ker haben eine weiße Haut, langes herabhängendes Haar,
hervorstehende Nasen, und blaue oder schwarze Augen. Da-
gegen findet man in Afrika meistens Menschen mit einer
schwarzen sammetweichen Haut, kurzen wolligen Haaren,