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1. Der Deutsche Kinderfreund - S. 129

1888 - Berlin : Reimer
127 Vi. Von dem Menschen. gen. Der Kaufmann steht mit Menschen in allen Theilen der Erde in Verbindung; denn er bekommt seine Waaren aus verschiedenen und weit entfernten Ländern, z. B. Zitronen und Pomeranzen aus Italien, Wein aus Spanien und Frank- reich, Kaffee aus Amerika und Asien, oft mehrere tausend Mei- len weit; Eisen aus Schweden, Zinn aus England, Wolle aus Schlesien u. s. w. Zwei Künsten haben es die Menschen zu verdanken, daß sie mit den Einwohnern der entferntesten Länder in Verbindung steheir können, nämlich der Schiff- fahrtskunft und der Schreibekunst. Auf großen Schiffen fah- ren die Menschen über die großen Meere hinüber, welche die Länder der Erde von einander trennen, und durch die Schreibekunst können sie denen, welche weit von ihnen ent- fernt sind, ihre Gedanken und Wünsche so gut zu verstehen geben, als ob sie sich mit ihnen unterredeten. Ein jeder Mensch kann unterscheiden, was wahr, und was falsch ist. Er kann sich unzählige richtige Begriffe machen; denn er hat das Vermögen, zu denken, und dies ist fein größter und herrlichster Vorzug vor den Thieren. Er sieht z. B. ein, daß er nicht würde leben können, wenn er nicht Speise und Trank zu sich nähme, keine Kleidung und keine Wohnung hätte; daß er also diese drei Dinge nicht ent- behren kann. So erhält er einen Begriff von Bedürs- nissen. Der Mensch kann sich auch aus dem, was er gese- hen, gehört, verstanden und begriffen hat, eine Menge nützli- cher Regeln sammeln. Er hat z. B. gesehen oder gehört, daß Einer, der unmäßig gegessen hatte, sehr krank geworden war, und zieht aus dieser Erfahrung die Regel, daß man nicht unmäßig essen müsse, wenn man gesund bleiben wolle. Oder er hört, daß der Blitz sich nach den Bäumen hinzieht, und bil- det sich nun daraus die Regel, daß man sich bei einem Ge- witter nie unter einen Baum stellen müsse. Auf diese Art lernt er, vermöge seines Verstandes, einsehen, was nützlich und was schädlich, was zweckmäßig und zweckwidrig ist. Du gehst in die Schule, und hast dabei den Zweck, etwas Nütz- liches zu lernen, und verständig zu werden. Aber wenn du in der Schule nicht aufmerksam bist, sondern plauderst, oder spielst, und umhergaffst, so handelst du zweckwidrig; denn auf diese Art kannst du deinen Zweck, verständiger zu wer- den, nicht erreichen. — Durch seinen Verstand wird der Mensch klug und geschickt, und wie bewundernswürdig sind die Werke, welche der menschliche Verstand hervorge-
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