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1. Der Deutsche Kinderfreund - S. 164

1888 - Berlin : Reimer
162 Vli. Gesundheitslehre. len kann, soll er damr auch nicht trinken? Ja, er darf es zur Noth wohl thun, aber nur nicht viel auf ein Mal, auch darf er dabei nicht ruhen, sondern er muß rasch fortarbeiten, oder sich bewegen; sonst erkältet er sich, und wird krank. Noch besser ist es, besonders auf der Reise, seinen Durst mit einem in Bier oder Wasser eingetunkten Stückchen Brot zu löschen. Wer sich in feuchter und kalter Witterung oder im Winde erkältet hat, muß keine hitzige schweißrreibende Mittel einnehmen, fonberit einige Taffen warmes Wasser, mit dem vierten Theil Essig vernüscht, trinken, sich recht warm mit Kleidern bedekken, und durch starke Bewegung das Blut wieder nach der Haut treiben. Ist die Erkältung sehr groß so nruß man ein warmes Fußbad nehmen, Essig trinken, und sich inö Bett legen. Wenn der Körper und die Füße naß und kalt geworden sind, so muß man die nassen Kleider und Strümpfe nicht an- behalten, sondern die Haut abtrocknen, und warme, trokkene Kleider anziehen. Unterlässt man dies, so bekommt man leicht Flüsse, Gliederreißen und Gicht. Eben dieser Gefahr ist man ausgesetzt, wenn ein Theil des Körpers der Zugluft oder der Kälte ausgesetzt ist, indeß der ganze übrige Körper warm liegt und ausdünstet; wenn mau also z. B. an einer feuchten Wand sitzt, oder gar daran schläft. — Man kann sich vor jenen Uebeln bewahren, wenn man die Haut von Kindheit an durch Luft, Waschen und Baden stark, rein und kühl erhält, und sich bei jeder Witterung, auch der rauhesten und unangenehnlsteu, und in jeder Jahreszeit mit der gehörigen Vorsicht viel körperliche Bewegung in freier Luft macht. Hütet euch, liebe Kinder, zu früh Sommerkleider an- zuziehen, oder euch gleich in den ersten warmen Tagen deö Frühlings so leicht zu kleiden, als ob ihr mitten im Som- mer lebtet; denn an solchen Tagen kann man sich am aller- leichtesten und gesäbrlichsten erkälten, weil gewöhnlich die Abende empfindlich kalt sind. Es ist doch wohl vernünfti- ger und besser, ein wenig Hitze auszustehen, und dabei ge- sund zu bleiben, als sich zu erkälten, und dann lange zu leiden? Die Kälte ist ein Hauptfeind alles Lebens, obgleich ein mäßiger Grad von Kälte sehr stärkend sein kaun. Die Wärme dagegen bringt in der ganzen Natur Leben und Wirksamkeit hervor. Ohne Wärme kann nicht ein Mal ein Saamenkorn keiinen. Leset folgendes auffallende Beispiel von ver außerordentlichen Kraft der Wärme, Leben zu näh-
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