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1. Der Deutsche Kinderfreund - S. 168

1888 - Berlin : Reimer
1g6 Vii. Gesundheitslehre. nicht gehörig gekaut, und dadurch in einen Drei verwandelt werden, so kann sie der Magen nicht verdauen, und dann nähren sie auch den Menschen nicht, sondern schaden vielmehr seiner Gesundheit. Wollt ihr eure Zähne gesund erhalten, so hütet euch vor allen Dingen, heiße Speisen zu essen und viel toarme Getränke zu genießen. Gewöhnet euch nicht an den schädlichen Kaffee und Thee, sondern trinket lieber kaltes Was- ser, esset gekochte Speisen nicht eher, als bis sie lauwarm sind, reinigt des Morgens beim Aufstehen, und nach dem Essen den Mund, die Gurgel und die Zähne mit lauwarmem Wasser (denn dies ist den Zähnen viel zuträglicher, als kal- tes, reinigt sie auch besser von allem Schleim, der sich ange- setzt hat, und von den zurückgebliebenen Speisen), und setzet nicht eine Ehre darein, Taback zu rauchen, oder die härtesten Fruchtkerne zu zerbeißen; stochert auch nicht mit Messern, Gabeln und Nadeln in den Zähnen, sondern bedient euch dazu eines spitzigen Holzes, oder einer Feder. Wer schlechte Zähne hat, soll sie nicht durch Arzneien, z. B. durch Zahnpul- ver, sondern einzig durch Reinlichkeit, frische Luft mrd kaltes Wasser, zu verbessern suchen. Die schrecklichen Zahn- schmerzen bringen diejenigen, welche daran leiden müssen, oft zu dem Entschlüsse, sich die kranken Zähne ausziehen zu lassen. Es giebt Fälle, in welchen dies rathsam ist, aber man muß dabei sehr vorsichtig zu Werke gehen, und zuvor andere Mittel versuchen, ehe man zum Ausziehen schreitet. Will man den Schmerz stillen, so muß man ja kein Nelkenöl nehmen, denn dadurch wird der Schmerz nur heftiger, und endlich unausstehlich. Das unschädlichste Linderungsmittel ist folgendes: Man nehme ein halbes Loth reine zerstossene Myrrhe, gieße 6 bis 6 Unzen kochendes Wasser darauf, lasse den Aufguß klar ab, nehme davon immerfort einen lauwar- men Schluck in den Mund, und behalte ihn einige Minuten im Munde. Eben diese Wirkung thun 60 bis 80 Tropfen Myrrhenessenz, in eine Tasse lauwarmes Wasser getröpfelt. Da der Speichel zum Kauen und Verdauen der Speisen sehr nothwendig ist, so muß man Alles vermeiden, wodurch viel Speichel verloren geht, z. B. Tabackrauchen, Taback- kauen und das Benetzen des Fadens beim Spinnen mit Speichel. Es ist eine hässliche und schädliche Gewohnheit mancher Kinder, beständig und ohne Ursache den Speichel auszuwerfen.
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