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1. Neuer Kinderfreund - S. 40

1871 - Einbeck : Ehlers
40 Erzählungen aus dem Leben zur Warnung wartete Leonhard; denn ihm gehört es, und nicht uns. Mit gutem Gewissen können wir es nicht behalten, und ich mag mein gutes Gewissen nicht verlieren. Er lieferte es auf der Stelle seinem Herrn ab, imb dieser war dar- über so erfreut, dass er es ihm zum Geschenk machte. Seit dieser Zeit verlor er niemals das Zutrauen seines Wohlthäters, und da dieser keine Kinder hatte, so setzte er den ehrlichen und treuen Leonhard zum Erben seines gan- zen Vermögens ein. ' 23. Mit Schießgewehren soll man nie spielen. Auf einem adeligen Gute bei Joachimsthal, in der Uker- mark, ereignete sich vor einigen Jahren folgender Unglücks- fall. Der Jäger des Edelmannes ging eines Tages auf die Jagd, und da er kein Wild antraf, so hängte er das mit einer Kugel geladene Gewehr, als er nach Hause gekom- men war, in seiner Stube neben einer ungeladenen Flinte auf. Ein junger Bursche von 15 Jahren, der mit dem Jäger auf einer Stube wohnte, kam bald nachher, um Stiefel zu putzen. Dieser Bursche hatte von jeher Lust bezeigt, ein Jäger zu werden, und spielte daher gar zu gern mit Flinten, wo er nur ihrer habhaft werden konnte, so oft man ihn auch schon durch Drohungen u.nd Strafe davon abzubrin- gen versucht hatte. Auch diesmal konnte er es nicht lassen, eine Flinte von der Wand wegzunehmen, den Hahn auf- zuspannen, und den Abzug aufzudrücken, und unglücklicher- weise fällt ihm die beladene Flinte in die Hände. Ehe er sichs versteht, geht die Flinte, weil er unvorsichtig am Hahn gedrückt hatte, los, die Kugel fährt durch das Fenster nach dem Hofe, und ein Kindermädchen sinkt, von der Kugel getroffen, zur Erde; erhebt sich zwar bald wieder, und wankt noch einige Schritte ächzend fort, muss aber doch wieder hinsinken, während ein Kutscher, der in der Nähe ist, ihr zu Hülfe eilt. Sie wird sogleich ins Bett gebracht, und ein reitender Bote nach der Stadt geschickt, um einen Arzt zu holen^ allein sie stirbt nach einer halben Stunde ohne Hülfe. Der Bursche hatte sich, von seinem bösen Gewis- sen geängstigt, aus dem Fenster in den Garten hinabgestürzt, und war entkommen; allein schon am folgenden Tage ward er entdeckt, und musste nun, zur Strafe für seine Unbe- sonnenheit, durch die er zum Mörder geworden war, lange
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