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1. Neuer Kinderfreund - S. 55

1871 - Einbeck : Ehlers
religiöser und tugendhafter Gesinnungen. 55 Mutter dieses Pagen war eine Wittwe, die sich kümmer- lich ernähren musste. Um diese arme Mutter zu unter- stützen, wachte der gute Sohn oft für andere Pagen des Nachts beim Könige, und schickte hernach seiner Mutter das Geld, daö er dafür bekam. Einmal, da der König nicht schlafen konnte und ein Buch aus einem andern Zim- mer haben wollte, klingelte er dem Pagen, der die Wache hatte/ Er klingelte verschiedene Male, aber dieser kam nicht. Endlich steht der König auf, und geht in das Vor- zimmer, um zu sehen, ob hier kein Page sei. Hier findet er denselben, aber schlafend, am Tische sitzen, und einen Brief vor ihm liegen, über dem er eingeschlafen war. Der König nimmt den Brief und liest den schönen Anfang: „Meine beste, geliebteste Mutter! „Jetzt ist es nun schon die dritte Nacht, dass ich für Geld die Wache habe. Beinahe kann ich es nicht mehr aushalten. Indessen freue ich mich, dass ich nun wieder 10 Thaler für Sie gespart imb verdient habe, und diese schicke ich Ihnen hierbei." — Der König, gerührt über das gute Herz dieses edlen Jünglings, lässt ihn schlafen; legt seinen Brief wieder hin, geht in sein Zimmer, holt zwei Rollen mit Dukaten, steckt dem lieben Jünglinge davon in jede Tasche eine und legt sich wieder zu Bette. — Als der Page aufwachte und die schweren Geldrollen in seinen Taschen fand, o, wie er- schrak er da; indem er nichts anders vermuthen konnte, als, dass ihn der König schlafen gefunden, und das Geld ihm in die Taschen gesteckt habe. Sobald er also den Kö- nig des Morgens sahe, bat er ihn demüthigst um Verge- bung, dass er geschlafen habe, und dankte ihm für das anädige Geschenk. Der gute König lobte seine kindliche Liebe und Dankbarkeit, welche er seiner Mutter bezeige. Er ernannte ihn gleich nachher zum Officier, und schenkte ihm noch eine Summe Geldes, um sich Alles anschaffen zu können, was er zu seiner neuen Stelle brauchte. Liebes Kind! pflege deines Vaters und dei-
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