1871 -
Einbeck
: Ehlers
- Autor: Brakenhoff, Heinrich Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 13
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
skert-lnstitut
«rnalionda
Bet besondern Veranlassungen.
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heute Fleiß iiu$ Tugend; Heil dir,
wohl durchlebte Jugend!
2. Wenn ich bisher gewissenhaft
mit der von Gott verlich'nen Kraft
nach meinen Pflichten lebte,' und
wenn an treuer Lehrer Hand mein
Eifer immer unverwandt dem Ziel'
entgegen strebte: werd' ich da wol
stumm, crröthcnd, ängstlich stam-
melnd heute beben, da ich Rechen-
schaft soll geben?
3. Dem Trägen klopft die bange
Brust, er fühlet Wehmuth statt der
Lust, muss Thorheit nun bereuen
der aber, der im regen Fleiß tue
Zeit durchlebte, arntet Preis und
kann sich heute freuen. Alles Gute
wird belohnet von dem Vater un-
sers Lebens, nur der Träge hofft
vergebens.
15. Zum Schluss einer
Schulprüfung.
Mel. Nun danket Alle Gott.
froh steigt jetzt mjjer
Dank aus kindlichem
Gemüthe zu dir, wir preisen laut,
Gott, deine Vatcrgütc. Du ließ'st
den Prüfungstag uns froh vorüber-
gehn , und bei der Rechenschaft den
Fleißigen bestehn.
2. Verleib' uns ferner Kraft, der
Weisheit nachzustreben; lass jeden
unter uns gewissenhaft stets leben,
damit er furchtsam nie des Fleißes
Prüfung scheu'. Ja, gieb, dass
Jeder sich der Schulzeit spät noch
freu'!
Mel. Mein Schöpfer steh' mir bei.
$ J.ö Cdssr, Ew'ger, weihen wir
s su des Herzens frohen
Dank, und laut erschallet dir der
Freude Lobgcsana! Der Segen
deiner Liebe umfing die Jugend-
triebe und mehrte treu die Kräfte
zum heiligen Geschäfte. Drum Va-
ter, tönt im Lobgesang dir unsrer
Seelen Dank!
2. O, segne ferner treu, Gott,
deiner Kinder Thun! Es müsse
täglich neu auf uns dein Segen ruhn.ischülerzeit,
Es lcit' un§ deine Gnade stets aufflommenheit.
des Lichtes Pfade! Der Tugend
Zicrd' umkränze uns All' im Lebens-
lenze! So wallen wir durch Lust und
Schmerz vertrauend himmelwärts.
L. Bei Entlassung der
Schüler.
Mel. Licbsier Jesu, wir sind Pier.
Mci Caásfriedeseimitcuch,
*7. >2? ihr Geliebten! Gottes
Segen, — innig flehen wir für
euch, — folgen euch auf euren Wegen.
Seid getrost! Gott wird euch leiten,
euch mit Vaterhuld begleiten.
2. Später, früher, doch euch nach
werden wir einst Alle gehen; Allen
kommt der Abschiedstag: o dass
wir ihn ruhig sehen; ohne Reue,
ohne Schmerzen, ohne Vorwurf in
dem Herzen!
3. Und nun wandelt eure Bahn,
treu der Pflicht und den. Gewissen!
Schaut getrost zu Gott hinan; und
wenn Sünder zittern müssen, fühle
eure Brust hicnieden stets der Tu-
gend hohen Frieden.
Mel. Wachet auf, ruft.
Die Entlassenen.
1 /gekommen ist die ernste
jro v£/ Stunde, wir treten nun
aus eurem Bunde, cntflohu ist unsre
Schülerzeit. Wir mochten gern
noch bei euch weilen, mit euch das
schöne Leben theilen in Jugendlust
und Einigkeit. Doch der das Da-
sein gab, er rufet uns nun ab. Lass't
uns danken für seine Gnad', die
liebend hat geführt uns auf den,
Schülerpfad.
Die bleibenden Schüler.
2. Wie ungern wir es, Theure,
sehen, dass ihr hinaus nun müsset
gehen, nicht weilen könnt in unserm
Bund! Das Herz bleibt euch doch
stets gewogen, wenn ihr auch gleich
von uns gezogen, die Lieb' thut über-
all sich kund. Wir danken mit euch
gern dem großen guten Herrn; der
uns liebet ; der uns verleiht die
zu streben nach Voll«