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1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 32

1877 - Essen : Bädeker
32 Gefährten sahen, murrten sie, und das Pferd nahm sich ein Herz zu fragen: Warum thust du also, Gebieter? Verdienen wir nicht mehr deine Liebe, als dieses unnütze Thier? — Aber der Herr streichelte seinen Hund noch zärtlicher und sprach: Nicht also: dieser hat mein einziges geliebtes Söhnchen kühn und treu aus den rauschen- den Wafserfluthen gerettet, wie sollte ich nun seiner vergessen können? —' 3 Das Schäfchen. Das Schäfchen auf der Weide hat Wolle, weich wie Seide, um den Hals ein rothes Band, frißt Bröckchen aus der Kinder Hand! lieb Schäfchen, lieb Schäfchen! Hopps kann das Schäfchen springen; am Hals die Glöckchen klingen; die Mutter hing mit eigner Hand die Glöckchen an das rothe Band. Lieb Schäfchen, lieb Schäfchen! Blä, blä! schreit es vor Freude, thut niemand was zu Leide; es ist so sanft, es ist so fromm, ach laß dich streicheln, Schäfchen, komm? Lieb Schäfchen, lieb Schäfchen! 4l Nachricht und Bitte. Lieber Karl! Mein Vater hat uns Kindern gestern ein sehr großes Vergnügen gemacht. Er kaufte uns nämlich zwei schöne Kaninchen. Mein Bruder und ich haben ihnen ein schönes Ställchen gebaut. Komme doch bald zu mir, damit ich Dir die lieben Thierchen zeigen kann. Mülheim, den 20. Juli 1856. Dein Freund Wilhelm Müller. 3. Von der Undankbarkeit. In einer Stadt, weit von hier, hatten die Leute eine kleine Kirche gebaut, ein Thürmchen darauf gesetzt und eine Glocke darein gehängt. Das Kirchlein stand immer offen, und jeder konnte zu jeder Zeit hin- eingehen. Und mitten in dieser Kirche hing oben von der Decke herab ein Seil, das war an der Glocke im Thurm befestigt; und wenn man an dem Seile zog, dann läutete die Glocke. Durfte dann aber jeder läuten, der nur wollte? — That das nicht bloß der Küster? — Nein, jeder durfte läuten, der einen andern wegen Undankbarkeit zu verklagen hatte. Und wenn er so das Glöcklein der Undankbarkeit läutete, daß es hell durch die kleine Stadt ertönte und alle Leute es hörten: dann kamen mehrere der Ältesten in die Kirche und fragten den Kläger: „Was willst du?" Und dann ließen sie auch den ver- klagten Undankbaren kommen und straften ihn nach ihrer Weis- heit mit Worten und Thaten, und nöthigten ihn mit Liebe, daß er sich bedankte, und wieder Gutes thäte dem, der ihm Gutes gethan hatte. Nun wohnte aber auch in derselben Stadt ein reicher Mann, der hielt sich ein Reitpferd, und wenn er verreiste, mußte ihn dasselbe immer tragen, den ganzen Tag lang und den folgenden auch wieder. Mit der Zeit wurde aber das treue Thier immer älter und immer
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