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1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 72

1877 - Essen : Bädeker
72 viel Gäste einladen können, dann würde es mir doppelt so viel gekostet haben." Darum legte er von seinem Gelde so viel, als ihm die Mahlzeit gekostet hatte, in eine Lade und diese nannte er den Gottes- kasten. Wenn er vernahm, daß irgendwo eine Feuersbrunst gewesen war, so gab er einen reichlichen Beitrag zur Unterstützung der Un- glücklichen. Dann sagte er bei sich selbst: „Mein Haus stehet noch, Gott hat es mir vor Feuer bewahrt!" und dann legte er wieder was in den Gotteskasten. Wenn er von Hagelschlag, von Wassernoth oder andern Unglücksfällen hörte, so gab er wieder und legte allemal in den Gotteskasten. Er kaufte wohl auch kostbaren Wein und schönes Geräthe, aber mäßig; mit diesem zierte er sein Haus, von dem Weine gab er auch den Kranken und legte jedesmal, wenn er etwas gekauft hatte, auch in den Gotteskasten. So that er sein ganzes Leben lang. Als er nun sterben wollte, da klagten die Armen, die Wittwen und Waisen und sagten: „Wer wird sich unser erbarmen, wenn Benedictus gestorben ist?" Er aber sprach: „Ein guter Vater sorget, daß auch dann, wenn er nicht daheim ist, seine Kinder haben, was ihnen nothwendig ist. So nehmet dort den Gotteskasten mit Allem, was darin ist. Er gehört den Armen, den Wittwen und Waisen; theilet davon aus und verwaltet ihn weise!" Darauf starb er, und man that, wie er gesagt hatte. So besteht der Gotteskasten als eine fromme Stiftung seit mehr als hundert Jahren, und das Andenken des Benedictus bleibt im Segen. 9. Räthsel. Der es macht, der will es nicht; der es trägt, behält cs nicht; der es kauft, gebraucht es nicht; der es hat, der weiß es nicht. —?— { 10. Der Kirchthurnr. „O Kirchthurm! was stehst du nur immer so da Und zeigest so ernsthaft nach oben? Denn immer und immer, so oft ich dich sah, Hast du auch den Finger erhoben!" „Lieb Kindlein! ich stehe als Wegweiser hier Und zeige, den Menschen hienieden Die sicherste Straße, o glaube es mir, Die einstens sie führet zum Frieden." „Hinauf dort, wo zeiget mein Finger stets hin, Soll'n alle die Menschen einst kommen; Denn dort ist die Heimath, und Freude wohnt drin, Doch nur für die Guten und Frommen." „Dieß merke, mein Kindlein, so oft du mich siehst, Und wandle den Weg, den ich zeige! Dann gehst du, wenn immer die Straße du ziehst, Einst ein zum'himmlischen Reiche." Hhhiij
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