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1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 92

1877 - Essen : Bädeker
— 92 - 7. Die Lerche. Kleine Lerche, hoch da droben hör' ich dich den Schöpfer loben, und ich muß, ich muß gesteh'n, dein Gesang ist doch sehr schön- Ach, wenn ich nur Flügel hätte, flög' ich auch zu dir empor, denn dort oben Gott zu loben in der Engel schönem Chor, muß die größte Wonne sein; o wie schön stimmt' ich mit ein! 8. Der Wachtelschlag. Horche, wie schallt's dort so lieblich hervor? „Fürchte Gott, fürchte Gott!" ruft mir die Wachtel ins Ohr. Sitzend im Grünen, von Halmen umhüllt, mahnt sie den Horcher am Saatengefild: „Liebe Gott, liebe Gott!" er ist so gütig und mild. Wieder bedeutet ihr hüpfender Schlag: „Lobe Gott, lobe Gott!" der zu belohnen vermag. Siehst du die herrlichen Früchte im Feld? sieh sie mit Rührung, Bewohner der Welt! „Danke Gott, danke Gott!" der dich ernährt und erhält. Schreckt dich im Wetter der Herr der Natur: „Bitte Gott, bitte Gott!" und er verschonet die Flur. Machen die künftigen Tage dich bang, tröstet dich wieder der Wachtel Gesang: „Traue Gott! traue Gott!" lautet ihr lieblicher Klang. 0. Das Flachsfeld. „Wir wollen auf das Feld gehen," sagte die Mutter, „und den Flachs besehen!" Es war Sonntag und die Mutter war aus der Kirche gekommen. Gustav und Minchen sprangen an ihre Hand und liebkoseten die Mutter; denn sie gingen gern in's Freie, und am liebsten mit ihr. „Ei, wie schön steht der Flachs!" rief die Mutter, als sie dort ankamen. „Der letzte Regen hat ihn schön gehoben!" Es war ein großes Feld, so grün, wie eine Wiese. Doch das Grün sah sanfter aus als ein Grashalm. Es stand Halm an Halm, und hier und da zeigten sich kleine, zarte Knospen. Aber es war noch kein einziges Blüthchen aufgebrochen. Am folgenden Morgen führte die Mutter sie wieder hin, und siehe, das Feld war herrlich geschmückt. Es sah blau aus, so lieblich und fein, wie der klare Himmel. In der Ferne schien es ganz blau, aber in der Nähe erblickte man die grünen Halme und Blättchen. Das Blau war sanft und that auf dem Grün dem Auge sehr wohl. „Wie freundlich ist der liebe Gott! Er ergötzet uns mit mancherlei Anmuth! Er giebt uns nicht blos den Flachs und schenkt uns das Linnen, sondern er erquicket uns auch heute mit einem lieblichen Anblicke." Und die Mutter riß einen Halm mit den Blüthen und der Wurzel heraus, und die Kinder eilten herbei; denn sie wollte ihnen das Blümchen in der Nähe zeigen. Es hatte jedes fünf Blätt- chen, viel weicher als Sammt und dünner als ein Mohnblatt. In der Liefe war es dunkler und zart geadert und etwas vertieft,
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