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1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 162

1877 - Essen : Bädeker
162 klarem Wetter die Sonne aufgeht, so verbreitet sie ihr Licht in einem Augenblicke durch den ganzen Luftkreis. Reine Luft läßt das Licht ganz durch; sie hindert unser Sehen weniger, als das Glas. Reine Luft ist also der durchsichtigste Körper, den man kennt. Wenn wir eine Schweinsblase nicht ganz mit Luft anfüllen, sie fest zubinden und dann an den warmen Ofen bringen, so sehen wir, daß sie sich ganz steif ausspannt, daß sie sich ausdehnt. Hängen wir sie nun aber draußen in die Kälte, so dauert es nicht lange, und sie schrumpft bedeutend zusammen. Die Wärme dehnt also die Luft aus, und die Kälte zieht sie zusammen. Welche Lust muß nun dichter sein, die in der ausgespannten oder die in der zusammengeschrumpften Blase? — Welche Lust ist also dichter, die warme oder bte kalte? — Wenn du im Winter in der warmen Stube ein Fenster öffnest, was suhlst du dann, daß die warme Stubenlust hinauszieht, oder daß die äußere kalte Lust in die Stube herein strömt? — Wenn also an einem Orte die Luft erwärmt und somit verdünnt wird, so zieht oder bewegt sich die kältere oder dichtere Luft gegen die wärmere oder verdünnte Luft. Dadurch entsteht ein Luftzug. Die stark bewegte Lust heißt Wind, und wenn der Wind gar gewaltig ist, so nennt man ihn Sturm. Der Wind weht aber, der Sturm heult und braus't. Der Wind treibt die Wolken daher, bringt oft Regen nach langer Trockenheit, oder zerreißt die Wolken und treibt sie aus einander, wenn es lange genug geregnet hat. Er treibt die Windmühlen und bläst in die aufgespannten Segel der Schiffe, und dann fahren sie leicht und schnell über das Wasser dahin. Den Knaben macht der Wind oft viel Vergnügen, wenn er ihren papierenen Drachen in die Höhe hebt. Der heftige Sturm schadet aber auch manchmal dadurch, daß er Bäume entwurzelt und Häuser abdeckt oder wohl gar umwirft. Oft hat der Sturm schon Schiffe auf Felsen geworfen, daß sie scheiterten, und viele Menschen ertrinken mußten. Wenn der Wind weht, haben wir windiges, und wenn der Sturm braus't, haben wir stürmisches Wetter. Ist die Luft in der Atmosphäre warm, so haben wir warmes; ist sie aber kalt, so haben wir kaltes Wetter. 2. Will ein Feuer auf dem Herde nicht brennen, so bläst man mit dem Munde oder mit dem Blaserohr dasselbe an. Ebenso bläst die Luft aus dem Blasebalg das Schmiedefeuer an. Wenn im Ofen Feuer angezündet ist, so erhitzt dasselbe die im Ofen befindliche Luft und dehnt sie dadurch aus. Die sich ausdehnende Luft findet zu ihrer Ausdehnung einen Ausweg durch die Ofenröhre in den Schornstein hinein. Haltet ihr nun an die untere Thüröffnung des Ofens ein brennendes Stückchen Papier, so seht ihr, daß das Flämmchen des Papiers sich mit Schnelligkeit nach dem innern Raume des Ofens hin bewegt. Es strömt nämlich Luft aus dem Schulzimmer durch die un- tere Thür-Öffnung in den Ofen, um die durch die Pfeife ausströmende Luft zu ersetzen; und diese in den Ofen strömende Luft zieht das
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