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1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 189

1877 - Essen : Bädeker
189 belügen. Wir können, wenn wir es nur wollen, den Eltern gehorsam sein — wir können ihnen aber auch, wenn wir wollen, ungehorsam sein. Wir können also entweder das Schöne wollen und thun — oder wir können das Häßliche wollen und thun. Wir können ferner entweder das Wahre wollen und thun — oder wir können das Falsche wollen und thun. Wir können endlich entweder das Gute wollen und thun — oder wir können das Böse wollen und thun. Wir können wählen zwischen dem Schönen und Häßlichen — zwischen dem Wahren und Falschen — zwischen dem Guten und Bösen. Wir sagen deßwegen: Unsere Seele hat freien Willen. 10. Wir haben aber auch eine Stimme in uns, welche uns sagt: Das ist wahr, recht und gut, das sollst du thun; das aber ist falsch, unrecht und böse und das sollst du nicht thun. Diese Stimme in uns heißt das Gewissen. Wer der Stimme des Ge- wissens folgt, der thut oder übt das Gute, die Tugend; wer aber der Stimme des Gewissens nicht folgt, der thut das Böse, die Sünde. Die Tugend macht den Menschen glücklich — die Sünde unglücklich. Mancher Mensch läßt sich von andern Menschen zum Bösen, zur Sünde verführen; auch dieser hört dann nicht auf die Stimme des Gewissens und ist darum auch selbst schuld, wenn er b ö s e und unglücklich wird. — Es giebt Menschen, welche ohne ihre Schuld das Wahre nicht vom Falschen, das Rechte nicht vom Unrechten und das Gute nicht vom Bösen unterscheiden können — die wohl gar oft das Falsche für das Wahre, das Unrechte für das Rechte und das Böse für das Gute ansehen und thun. Das sind unglückliche Menschen; sie heißen Irre. Diese sind krank an ihrer Seele. Man bringt sie deßwegen in besondere Häuser oder Anstalten, wo sie verpflegt und, wenn es möglich ist, von ihren Seelenkrankheiten geheilt werden sollen. Solche Anstalten heißen Irrenanstalten. Der Leib des Menschen stirbt, er ist sterblich, vergänglich. Die Seele des Menschen aber stirbt nach dem Tode des Leibes nicht — sie ist unsterblich, unvergänglich und lebt nach dem Tode fort. Iv. Der Mensch und seine Bestimmung — Gott. Rückblick und Aufblick. 1. Der Mensch ist ein Bewohner der Erde. Außer dem Menschen befinden sich auf der Erde noch sehr viele Dinge. Diese sind entweder Kunst- oder Naturprodukte. Die Naturprodukte auf der Erde haben wir als Thiere, Pflanzen und Mineralien kennen gelernt. Gott hat sie alle erschaffen; sie sind seine Geschöpfe. Die Thiere können sich von einem Orte zum andern bewegen — sie nehmen Nahrung zu sich und empfinden Freude und Schmerz; sie sind lebende Geschöpfe. Die Pflanzen sind auch lebende Ge- schöpfe — sie nehmen auch Nahrung zu sich; aber sie empfinden weder
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