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1. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 180

1895 - München : Oldenbourg
180 131. Christoph Schmid an seine Mutter. cter Vater sprach: »Diese Leute sind, wie ich höre, arm, haben viele Kinder, und noch überdies ist die Mutter krank. Wir wollen dem mutwilligen Knaben verzeihen ; wir müssen nach der Lehre des Evangeliums Böses nicht mit Bösem, sondern mit Gutem vergelten.« Er gab uns ein Stück Geld, es den Leuten zu bringen, ohne des Steinwurfes zu erwähnen. Die Eltern hatten aber schon vernommen, was für Unheil ihr Knabe gestiftet habe, und waren darüber bestürzt. Um so mehr erstaunten sie, als wir ihnen das Geld brachten und ihnen nun erzählten, was unser Vater gesagt hatte. Sie priesen seine Gutherzigkeit, waren immer sehr freundlich gegen uns, und keines ihrer Kinder fügte uns mehr das geringste Leid zu. Ja, der Knabe brachte meinem Bruder zu einiger Vergütung einen sehr schönen Kranz von Feldblumen. Als ich eines Tages in den Hof des Hauses hinab- sah, sagte mein Vater zu mir: »Sieh’ einmal da hinab und sage mir, siehst du nichts Merkwürdiges?« — »Ich sehe nichts,« sagte ich, »als den Holzhacker, der mit seinem Knaben Holz sägt.« — »Das ist eben das Merkwürdige, das ich meine,« sprach der Vater. „Du siehst da, wie der Sohn, sobald er hinreichende Kräfte hat, seinem Vater bei der Arbeit helfen muss. So musst du mir auch jetzt in der Kanzlei helfen.« 131. Ghristoplj Schmid an seine Mutter. Christoph Schmid hatte als Hilfsprediger nur ein ge- ringes Gehalt. Sobald er jedoch das erste Geld erspart hatte, ließ er sich ein Goldstück dafür einwechseln und schickte es seiner Mutter zum Geburtstage und schrieb ihr folgendes liebevolle Briefchen dazu: „Liebste Mutter! Ihr Geburtstag ist allemal ein rechter Freudentag für mich. Ich werde an diesem Tage Gott recht bitten, daß
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