Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 319

1895 - München : Oldenbourg
213. Von den Schildbürgern. 319 Freiheit und Gleichheit! hört man schallen; Der ruh’ge Bürger greift zur Wehr, Die Strassen füllen sich, die Hallen, Und Würgerbanden zieh’n umher. Da werden Weiber zu Hyänen Und treiben mit Entsetzen Scherz; Noch zuckend, mit des Panthers Zähnen Zerreifsen sie des Feindes Herz. Nichts Heiliges ist mehr, es lösen Sich alle Bande frommer Scheu; Der Gute räumt den Platz dem Bösen, Und alle Laster walten frei. Gefährlich ist’s, den Leu zu wecken, Verderblich ist des Tigers Zahn; Jedoch der schrecklichste der Schrecken, Das ist der Mensch in seinem Wahn. Weh’ denen, die dem Ewigblinden Des Lichtes Himmelsfackel leih’n! Sie strahlt ihm nicht, sie kann nur zünden Und äschert Städl’ und Länder ein. (Schiller.) 213. Won den Schildbürgern. 1. Einst verbreitete sich im Lande die Sage von einem großen Kriege. Die Schildbürger wurden besorgt, Hab und Gut möchte ihnen von den Feinden weggeführt werden. Be- sonders angst war ihnen für eine Glocke, die auf dem Rathause hing. Auf diese, dachten sie, könnte das Kriegsvolk ein beson- deres Auge haben und Flinten daraus gießen wollen. So wurden sie denn nach langen Ratschlägen eins, die Glocke bis zum Ende des Krieges in den See zu versenken und sie, wenn der Feind abgezogen wäre, wieder herauszuziehen und aufzuhängen. Sie bestiegen also ein Schiff und fuhren mit der Glocke auf den See. Als sie aber dieselbe hineinwerfen wollten, da fiel es einem unter ihnen ein, wie sie den Ort denn auch wiederfinden könnten, wo sie die Glocke ausgeworfen hätten. „Da laß dir keine grauen Haare wachsen," sagte der Schultheiß und schnitt mit dem Messer eine Kerbe in das Schiff an den Ort, wo sie die Glocke in den See versenkten. „Hier, bei dem
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer