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1. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 496

1895 - München : Oldenbourg
496 73. Wenn du noch eine Heimat hast. Gerne verweilt das Auge auf deu farbigen Trachten der in Konstantinopel verkehrenden Nationen. Alt-Türken, Armenier und Juden tragen den langen Kaftan, den ein Gürtel zufammenhält, während er bei den türkischen Mönchen (Derwischen) frei um die Hüfte flattert. Die Kopfbedeckung des vornehmeren Muhammedaners ist ein Turban, ein rotes Mützchen, um das ein langes Stück von weißem Musselin gewunden ist. Die Armenier, größtenteils Handwerker, be- sonders Steinschneider und Goldschmiede, tragen einen schwarzen Filzhut von seltsamer Form und zur Unter- scheidung von den Türken statt der gelben rote Pantoffeln. Wasser- und Lastträger, Taglöhner und Obsthändler bedecken das Haupt mit dem, was ihnen geschenkt wurde, oder was sie wohlfeil gekauft haben; doch erblickt man fast allenthalben den Turban. (Nach Hackländer.) 73. Wenn du noch eine Keimat Hast, ch Wenn du noch eine Heimat hast, So nimm den Ranzen und den Stecken Und wandre, wandre ohne Rast, Bis du erreicht den teuren Flecken! Und strecken nur zwei Arme sich In freud'ger Sehnsucht dir entgegen, Fließt eine Thräne nur um dich, Spricht dir ein einziger Mund den Segen — Ob du ein Bettler, du bist reich, Ob krank dein Herz, dein Mut beklommen, Gesunden wirst du allsogleich, Hörst du das süße Wort: Willkommen! Und ist verweht auch jede Spur, Zeigt nichts sich deinem Blick, dem nassen, Als grün berast ein Hügel nur Von allem, was du einst verlassen — O nirgend weint es sich so gut, Wie weit dich deine Füße tragen, Als da, wo still ein Herze ruht, Das einstens warm für dich geschlagen. (Mb. Träger.)
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