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1. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 590

1895 - München : Oldenbourg
590 121. Heinrich der Städte-Erbauer. eroberte sie samt dem umliegenden Lande. Dann ging er auf die Normannen los, besiegteste und nahm ihnen das Land Schleswig weg. Jetzt gedachte Heinrich, es auch mit den gefürchteten Ungarn aufzunehmen. Der neunjährige Waffenstillstand war zu Ende. Da kamen ungarische Gesandte und forderten wieder den alten Zins. Aber Heinrich wies sie zurück. Ja, mau erzählt, er habe ihneu einen räudigen, an Schwanz und Ohren verstümmelten Hund reichen lassen, um die Über- mütigen recht zu verhöhnen. Alsbald brachen nun die Feinde in zahlloser Menge, gleich einem Heuschreckenschwarme alles verheerend, ins Land ein. Aber es ging nicht mehr wie früher. Die Bauern konnten jetzt ihr Vieh und ihre sonstigen Habseligkeiten in die umniauerten Städte flüchten, wo die Ungarn nicht einzudringen vermochten. König Heinrich aber sammelte seine mutigen Krieger um sich und ermunterte sie zur Schlacht. „Gedenket des Eleuds," rief er, „das die wilden Feinde über euch gebracht! Gedenket daran, wie sie eure Hütten verbrannt, eure Habe geraubt, eure Frauen und Kinder gemordet, eure Kirchen und Altäre zerstört haben! Krieger, der Tag der Vergeltung ist gekommen. Seid Männer und betet zu dem dort oben, der Hilfe sendet in der Stunde der Not!" Und Gott sandte Hilfe. Nicht weit von der Stadt Merseburg in Sachsen kam es zur Schlacht. Der König selbst führte seine Scharen zum Kampfe; vor ihm flatterte die große Reichsfahne mit dem Bilde des Erzengels Michael. Als nun das wohlbewaffnete, stattliche Heer gegen die Raubhorden losstürmte, da war der Sieg bald entschieden. So schnell sie konnten, ergriffen die erschrockenen Feinde die Flucht. Aber Heinrich war rasch hinter ihnen her und ließ alle, welche Widerstand leisteten, niederhauen, die Gefangenen aber als Räuber und Mörder an den Bäumen aufknüpfen.. Das Lager der Ungarn samt allem Raube, den sie dort zusammengeschleppt hatten, fiel in die Hände der Deutschen. Da sank der fromme Heinrich samt seinem ganzen Heere auf
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