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1. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 612

1895 - München : Oldenbourg
612 132/ Die Rache. Nach den Kreuzzügen geriet das Nitterwesen allmählich in Verfall. An die Stelle edler Rittersitte trat Gewalt- thätigkeit Streit und Fehde. Viele Ritter lebten von Raub und Plünderung. Aus ihren festen, auf steilen Felsenhöhen gelegenen Burgen überfielen sie mit ihren Reisigen die Kauf- leute, die zu den Märkten und Messen zogen und raubten ihnen alles, was sie hatten. An den Ufern der Flüsse er- hoben sie willkürlich Zollabgaben. Ihre unaufhörlichen Fehden gegen einander zerrütteten den Wohlstand ganzer Gegenden. Konnten sich die Städte durch Mauern und Gräben gegen ihre Angriffe schützen, so wurden dagegen die Fluren des Landmanns schonungslos verwüstet. Und gegen solche Un- gebühr gab es oft lange Zeit hindurch keine Abhilfe; denn die übermütigen Ritter wagten sogar, den Befehlen mancher schwachen Kaiser trotz zu bieten. Was der Stärkere durch- setzen könne, meinten sie, das dürfe er sich auch erlauben; der stärkern Faust müßten die Schwächern sich fügen. Man nennt diesen traurigen Zustand das Faustrecht. Das Rittertum verlor durch solche Ausartung seinen alten Ruhm. Was dem Rittertume einen besondern Glanz verlieh, waren die Turniere oder Kampfspiele, die in dem 12. Jahrhundert gewöhnlich wurden. Die Turniere waren Festspiele, welche den Rittern Gelegenheit gaben, Proben ihrer Tapferkeit und Gewandtheit abzulegen und so Ruhm und Beifall von einer schaulustigen Menge einzuernten. (G. Kohlrausch.) 132. I)ie Wache. Der Knecht hat erstochen den edlen Herrn; Der Knecht wär' selber ein Ritter gern. Er hat ihn erstochen im dunklen Hain' Und den Leib versenkt in den tiefen Rhein, Hat angelegt die Rüstung blank, Auf des Herren Roß sich geschwungen frank. Und als er sprengen will über die Brück',
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