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1. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 18

1880 - Danzig : Axt
18 I. Teil. Bilder aus der Geschichte. Friedrich Wilhelm Ii. Friedrich Wilhelm Iii. Sorge fürs Land. Nachdem nun endlich Frieden im Lande war, bemühte sich Friedrich der Große redlich, das gut zu machen, was der Krieg seinem Lande geschadet hatte. Die abgebrannten Ortschaften wurden wieder aufgebaut, unter die Notleidenden Unterstützungen an Geld verteilt, sowie Saatkorn und Pferde für den Ackerbau. Fremde Ansiedler, die er ins Land zog, machten große wüstliegende Landstrecken urbar, und Handel und Gewerbthätigkeit blühten empor. Der alte Fritz. In seinen letzten Lebensjahren hieß Friedrich der Große bei seinem Volke nur: „der alte Fritz." Stets erschien er in einem schlichten blauen Überrock, einen dreieckigen Hut auf seinem Haupte, den Krückstock in der Hand. Ritt er von Potsdam nach Berlin, so drängten sich die Kinder an ihn heran, wischten den Staub von seinen Stiefeln und warfen unter Hochrufen ihre Mützen in die Luft. Einst wurde es ihm doch zu arg, und er befahl ihnen in die Schule zu gehen, indem er scherzhaft drohend den Krückstock hob. Da riefen die mutwilligen Buben: „Der alte Fritz will König sein, und weiß nickt einmal, daß Mittwoch nachmittags keine Schule ist." — Die iin Kriege ertragenen Strapazen bereiteten dem Könige in seinem Alter große Leiden. Im Jahre 1786 wurde er so krank, daß er nicht mehr im Bette liegen, sondern Tag und Nacht auf seinem Sessel sitzend zubringen mußte. Mit großer Geduld aber ertrug er die heftigsten Schmerzen. Er starb (1786) 74 Jahre alt, nach 46-jähriger segensreicher Regierung. Sein Volk betrauerte ihn ausrichtig. 35. Friedrich Wilhelm Ii. 1786-97. Sorge für sein Land. Nach dem Tode Friedrichs des Großen bestieg seines Bruders Sohn, Friedrich Wilhelm Ii., den Thron. Während seiner elfjährigen Negierung schuf dieser viele segensreiche Einrichtungen im Lande. Das herrliche Brandenburger Thör- in Berlin ließ er erbauen und beschäftigte viele Menschen dabei, wie auch an andern großen Bauten. Er legte Chausseen an und beförderte auf jede Weise den Erwerb seiner Unter- thanen. Außerdem gab er ein neues Gesetzbuch heraus, das „preußische Landrccht" genannt. Die französische Revolution. Im Jahre 1789 brach in Frankreich eine große Revo- lution aus, weil dorr niemand mehr weder für Gesetz noch Religion Achtung hatte. Es begann daher in jenem Lande eine schreckliche Zeit. Tausende von Menschen, ja selbst der König und die Königin von Frankreich wurden unschuldig hingemordet. Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen verband sich mit Österreich, um mit einem Heere in Frankreich Ruhe zu stiften. Da dies aber nicht gelang, so mußte er mit den Franzosen endlich Frieden schließen, indem er ihnen die Länder auf der linken Rheinseite zusagte. Zweite und dritte Teilung Polens. 1793 und 1795. Der letzte Markgraf von Anspach und Bayreuth trat im Jahre 1792 freiwillig seine Länder an Preußen ab, in- dem er die Regierung niederlegte. Fast zu gleicher Zeit beschlossen Rußland, Österreich und Preußen eine abermalige Teilung des unruhigen Polenlandes. Preußen erhielt außer Danzig und Thorn Großpolen. Der Kern dieses Landes ist ungefähr die heutige Provinz Posen. Obgleich die Polen sich unter ihrem tapfern Feldherrn Kos einszko zur Wehre setzten, kam es doch 1795 zu einer dritten Teilung ihres Landes. Preußen erhielt daö Land links von der Weichsel mit der Hauptstadt Warschau. 36. Friedrich Wilhelm Iii. 1797-1840. Preußens Demütigung. Napoleon, der Kaiser der Franzosen, hatte Preußen durch seinen Übermut schwer gekräntt. Ein Krieg Preußens mit den Franzosen war daher unvermeidlich. Leider wurden zwei preußische Hauptheere, das eine bei Jena (in Sachsen-Weimar-Eisenach), das aildere bei Auerstadt (in der Provinz Sachsen) von den Franzosen gänzlich geschlagen. Es geschah dies am 14. Oktober 1806. Trotz- dem die Preußen mit gewohnter Tapferkeit fochten, mußten sie doch dem Feinde erliegen. Darauf zog Napoleon in Berlin ein und fast alle Festungen in: Lande ergaben sich. Friede zu Tilsit. 1807. Schlver wurde es Friedrich Wilhelm Hi., den Frieden zu Tilsit zu unterzeichnen; denn dieser kostete ihm die Hälfte seines Reiches. Es blieben chm nur Schlesien, Pommern, Brandenburg östlich von der Elbe, Ostprenßell llltd ein Stückchen von Westpreußen. Dazu hatte das ausgesogene Land 90 Millionen Mark Kriegssteuern zu zahlen. Der König als Landesvater. Einfach und im schlichten blauen Oberrock ging der König mitunter ohne Begleitung in Potsdam umher; doch war seine Erscheinung so edel und würdevoll, daß man ist ihm sogleich den König erkannte. Sehr bestrebt
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