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1. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 76

1880 - Danzig : Axt
76 Iii. Teil. Naturgeschichte. Ausländische Bäume und Südfrüchte. Sträucher. Nutzsträucher. dasselbe sorgfältig vom Holze, so daß auch noch das kleine Pünktchen innerhalb der Rinde mitgeht. Jetzt macht man im Wildling einen Einschnitt in Gestalt eines 1 und löst die Rinde behutsam auf beiden Seiten los. Hierauf wird das ab- geschnittene Auge (Schild) zwischen Rinde und Holz des Wild- lings geschoben und das ganze mit Bast oder Wollfaden ver- bunden. Kirschen und Pflaumen werden an einem ein- bis dreijährigen Schößling okuliert. Das Pfropfen geschieht im Frühling. Die Reiser werden etwa im Februar, ehe der Saft in die Bäume tritt, ge- schnitten und wie die Kopulierreiser aufbewahrt. Das Edel- reis mit 3 bis 4 Augen wird keilförmig gegen 2 cm l. ange- spitzt, so daß die eine Seite etwas dicker als die andere bleibt. Nachdem hierauf der Wildling wagrecht abgeschnitten worden, wird er mitten durchgespalten, und danach schiebt man das zugeschnittene Pfropfreis so in die Spalte, daß Rinde mit Rinde genau zusammentrifft. Jetzt wird die Spalte mit Baum- wachs verstrichen und mit Bast oder einem Leinwandstreifen verbunden. Ist der Wildling schon stark, so ist der Verband weniger notwendig. — Als Baumwachs kann eine Mischung von Wachs, Harz, Schweineschmalz und Terpentin benutzt werden. 3) Ausländische Bäume und Südfrüchte. Der Kaffeebaum. 2 bis 8 m b., trägt weiße Blüten und runde Beeren mit je zwei Kaffeebohnen. Die Früchte werden jährlich 2 bis 3 mal geerntet, darauf getrocknet und geivalzt, und sie vom Fleisch zu befreien. Er ist im östlichen Teile des tro- pischen Afrikas einheimisch und in Arabien, Ost- und Westmdien angebaut. Der kleinbohnige Mokka, und großbohnige Javakaffee sind vorzügliche Sorten. Das in den Bohnen befindliche Kaffem giebt dem Getränk die Eigenschaft, den Schlaf zu verscheuchen. Zu reichlicher Genuß verursacht Blutandrang und Nervenleiden. — Nach Angabe der Araber gab folgende Begebenheit Anlaß zur Benutzung der Kaffeebohnen. Einst bemerkte der Prior (Vorsteher) eines arabischen Klosters, daß die Ziegen beim Genusse der Blätter und Früchte dieses Baumes auffallend nmntcr seien und sogar in der Nacht umherhüpften. Darauf bereitete er aus der Frucht das bekannte Getränk, um sich und seine Derwische (Mönche) wach zu erhalten, sobald sie unter Gebeten die Nacht in der Moschee (Kirche) zubringen mußten. Die Citrone ist in Asien einheimisch und wird jetzt vorzüglich in Südeuropa ange- baut. Die gelben Früchte verwendet man zu Limonade. Punsch rc. — Der Pomeranzen- baum, ebendaselbst, liefert kugelrunde gelbe Früchte. Die eigentliche Pomeranze hat bittern Saft und eine rauhe Schale; eine Abart davon, die Apfelsine, ist süß und hat eine glattere Schale. — Die Pfirsiche ebendaselbst, blüht im April, hat eine wohlschmeckende Steinfrucht. — Der Zimmetbaum, auf Ceylon einheimisch, wird in ganz Ost- und West- indien gezogen und ist immergrün. Die Rinde der Zweige liefert den Zimmet, welcher in gerollten Stücken zu uns kommt und als Gewürz dient. — Der Cacaobanm, wird gegen 10 m h., trägt melonenartige Früchte, worin die Samenkörner (Cacaobohnen) liegen, welche geröstet und zermalmt die Chocolade geben. Er wächst in Amerika.—Der Brotbaum trägt 8 bis 9 Monate so reichlich Früchte, daß er den Bewohnern fast den ganzen Lebensbedarf giebt. Ost- und Weftindien ist seine Heimat. — Die Kokospalme bildet oft meilenlange Wälder. Die kopfgroßen Früchte enthalten eine harte Nuß mit einem weißen eßbaren Kern. Letzterer giebt vor seiner Reife die wohlschmeckende Kokosmilch. Das heiße Asien ist ihre Heimat. — Die Dattelpalme trägt pflaumenartige Früchte, welche wohlschmeckend und die Hauptnahrung vieler Menschen sind. Sie gedeiht in Nordafrika, Ostasien und Südeuropa. Der Palmzweig ist ein Sinnbild des Sieges und Friedens. Ii. Sträucher. 1. Nutzsträucher. Die Haselnuß wird etwa 3 in h. Die männlichen Blüten stehen in Kätzchen, die weiblichen knospeuartig. Er blüht im Februar und März. Die Früchte sind wohlschmeckend. Eine verwandte Art ist die Lambertsnuß. Die gespaltenen Stämme dienen zu Faßreifen, die Ruten zu Flechtwerk, die Holzkohlen zum Zeichnen. — Die Johannisbeere, gegen I1/2 in h. trägt rote Beeren, eine Art davon, trägt auch Weiße Früchte. Der Strauch liebt Schatten. —Die schwarze Johannisbeere wächst in schattigen Wäldern und blüht April,
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