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1. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 78

1880 - Danzig : Axt
78 Iii. Teil. Naturgeschichte. Graser. Kräuter. hat weidenähnliche Blätter, blüht im Juni und Juli in weißen Rispen, trägt erbsengroße schwarze Beeren.— Der Kellerhals oder Seidelbast wird fast 1 m h., findet sich zer- streut in Bergwäldern und Hainen, blüht im März rosenrot und trägt erbsengroße, an- fangs grüne und später brennend rote Beeren. Er ist in allen Teilen giftig. Wenige Beeren können schon ein Kind töten. Hl. Graser. 1) Getreide-Gräser. Der Weizen wird über 1 m h., trägt eine vierkantige begrannte oder unbegramlte Ähre, blüht im Juni und Juli und wächst auf fettem Boden. Die Körner sind unbeschalt und fallen beim Dreschen aus den Spelzen. Sie liefern weißes Mehl zu allerlei feinem Backwerk, Klößen, Nudeln re. Das Stroh dient als Viehfutter und zu Flechtwerk. Der Winterweizen wird im September, der Sommerweizen im Frühjahr gesäet. Der Spelt hat mit Spelzen (Schalen) umhüllte Körner, wird meist nur in Süddeutschland und der Schweiz angebaut und liefert das feinste Mehl. Der kriechende Weizen, unter dem Namen Acker-Quecken bekannt, ist ein lästiges Unkraut; doch dient er in Apo- theken zur Bereitung des Queckenhonigs, welcher gegen Brustverschleimungen ge- braucht würd. — Der Roggen wird bis 2 m h., hat eine zweizeilige begrannte Ähre, blüht im Mai ünd Juni, wird allgemein angebaut. Die Körner lieferst Mehl, woraus feines Brod und Schwarzbrvd gebacken wird. Das Stroh dient als Häcker- ling zu Pferde- und Kuhfutter. Ferner benutzt man dasselbe zum Dachdecker:, zu Strohmatten, zum Streuen in Viehställen re. Der braune Kornwurm (ein kleiner Rüsselkäfer) und die weiße Kornmotte sind unserem Getreide auf Kornböden sehr schädlich. Dem Mehle schadet der Mehlkäfer, dessen Larve (Mehlwurm) als Nach- tigallenfntter gebraucht wird. — Die gemeine Gerste, bis 1 m h., trägt begrannte Ähren, blüht im Juni und Juli, ist mstere nördlichste Kulturpflanze. Man unter- scheidet die sechs- und zweizeilige Gerste. Sie dient als Viebfutter, zur Malzberei- tnng in Bier- und Branntweinbrennereien, und liefert für die Alpenbewohner und nördlichen Völker das Gerstenbrot, auch Gerstengrütze, Graupen re. werden aus den Körnern bereitet. — Der Mais, türkischer Weizen oder Welschlorn, wird gegen 2 bis 4 m h., hat einen knotigen Halm, trägt eine kolbenförmige Ähre, blüht nn Juni und Juli und wird auf fettem Boden angebaut. Seine Körner liefern Mehl, Maisgries re. Die ganze Pflanze eignet sich zum Viehfutter. Die unreifen Kolben können wie Gurken eingelegt werden; aus dem zuckerhaltigen Saft des Halms bereitet man geistige Getränke. — Der gemeine Hafer, gegen 1 m h., ist gekniet, blüht in Rispen im Juli.und August, dient als Viehfutter und zur Be- reitung von G.rütze. Der Wiesenhafer dient als Futtergras. Der Wind- hafer ist auf Ackern ein Unkraut. — Die Hirse blüht in überhängender Rispe im Juli und August, wird in Sandgegendeu angebaut. — Der Reis wird 1 m h., wächst in warmen Ländern auf sumpfigem Boden, ist in Ost- und Westindien die Hauptnahrung der Bewohner. 2) Andere Gräser. Das Zuckerrohr, bis 6 m h., wird in Asien, Afrika, Westindien, Sicilien gebaut. Vor der Blüte (Rispe) sind die Halme am saftreichsten und werden alsdann abgeschnitten und durch Walzen ausgepreßt. Dieser Saft wird in Siedereien durch Einkochen verdickt und so die Moskovade gewonnen. Letztere wird in Zuckersiedereien durch Rindsblut, Eiweiß und Kalkwasser gereinigt, wodurch der raffinierte Zucker entsteht. Der Taumellolch oder Schwindekhafer gilt als das einzige giftige Gras, hat begrannte, wechselbständige Ährchen, ist häufig nnter der Saat, blüht im Juni und Juli. Die Körner desselben sollen giftig sein und Schwindel erregen; mutmaßlich geschehen aber die Vergiftungen durch Mutterkorn. — Wir merken ferner: Wiesenfuchsschwanz, Honiggras, Trespe, Rispengras, Wiesenschwingel. Iv. Kräuter. 1) Frühlingsboten. Das Schneeglöckchen trägt eine glockenförmige, weiße Blnmenkrone, die aus- wendig grün gefleckt, inwendig grün gestreift ist. Der mehr als fingerlange Schaft trägt nur eüte Blüte und zwei lineale Blätter. In der Erde befindet sich die
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