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1. Der kleine Kinderfreund - S. 68

1885 - Leipzig : Amelang
75. 68 einer der treuesten Diener und Lehrer der Kirche Christi. Im Jahre 430 nach Christi Geburt ist Augustinus gestorben. t Ihr Kinder, also liebt, sorgt und weint ein Mutterherz! Es ist aber nicht fein, der Mutter solche Thränen auszupressen. Wollt ihr vor solcher Sünde behütet bleiben, so höret auf die Stimme eures Gottes und folget ihr. Er liebt euch noch mehr, als Nater und Mutter; denn also spricht der Herr: „Rann auch rin Weib ihres kindlrins vergessen, daß sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie desselbigen vergäße, so will ich doch dein nicht vergessen!" Zef. 49, 15- Als der fromme Winfried, vom Geiste getrieben, ausziehen wollte aus seinem Vaterlande und seiner Verwandtschaft, das Evangelium zu verkünden unter den heidnischen Deutschen, wehr- ten ihm seine Freunde und Verwandten und sprachen: „Bleibe in England, deiner Heimat, da magst du auch des Guten genug schaffen, wenn du nur dieses begehrest." Winfried aber antwortete und sprach: „Höret zuvor eine Geschichte. Als vor etlichen Jahren des Krieges Wut unser Land verheert hatte, zog ein reicher Mann durch die verwüstete Gegend. Da traf er auf dem Gebirge ein Häuflein Kinder nackend und bloß, und sie nagten an den Wurzeln, die sie aus der Erde wühl- ten. Da jammerten ihn die Kinder, und er fragte sie: Wo ist euer Haus, und euer Vater und die Mutter? Die Kinder sagten: Unser Haus ist verbrannt, und wir haben keinen Vater und keine Mutter mehr. Der Krieg hat sie getötet. Darauf nahm der reiche Mann die Kinder in seinen Wagen und führte sie in sein Haus, und gab ihnen alles, was sie bedurf- ten ; auch lehrte er sie arbeiten, und ließ sie unterrichten in allerlei Kunst und Weisheit. Nach einiger Zeit kamen die Kinder zu ihm und sagten: Du bist groß und reich; aber noch größer, als dein Reichtum, ist deine Güte, mit der du dich über uns erbarmet hast; ach, sage uns, mit welchem Namen wir dich nennen sollen! Da neigte sich der barmherzige Mann zu den Kindern und sprach: Nennet mich Vater; denn ich will euer Vater sein, und ihr sollt meine Kinder sein!" Als der fromme Winfried diese Geschichte erzählt hatte, lob- ten alle die Güte des reichen Mannes. Da erhob er sich und sprach: „Dort, wohin ich ziehen will, ist ein ganzes verwaisetes 75. Winfried.
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