Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Der kleine Kinderfreund - S. 216

1885 - Leipzig : Amelang
249. — L'lt> - weiter rückt auch der Himmel fort, und wenn es aussieht, als könne man ihn bald mit den Händen fassen, so ist er noch eben so weit ent- fernt, wie zuvor. Immer neues taucht vor deinen Blicken auf, während hinter dir dasjenige verschwindet, was du längst gesehen hast. End- lich hast du einen ganz neuen Gesichtskreis, aber immer ist es ein Kreis, in dessen Mittelpunkt du dich befindest, und bis zum Ende ist noch niemand gekommen. Geht es nicht auch so mit vielen Gütern des Lebens? Sie sehen lieblich aus; die Menschen jagen ihnen nach, um sie zu erreichen; schon meinen sie, sie brauchten bloß die Hand auszu- strecken , um sie zu fassen, — da sind sie wieder weit in die Ferne gerückt, und alle Hoffnung, sie zu erlangen, ist vergebens. Wohl dem, der über diesem Trachten nach irdischen Gütern den Himmel sel- der nicht verliert! Wie vielerlei Dinge sehen wir nicht in unserm Gesichtskreise! Zu unsern Füßen breitet sich die weite Fläche des Landes mit ihren Gärten und Feldern, mit ihren Fluren und Wäldern aus. Dort, wo der Rauch empor steigt, liegt die große S t a d t; dort zwischen den Obsthainen blickt gar manches freundliche Dörflein hervor; hier und da weiset auch ein Kirchturm zum Himmel hinauf. Von den Hügeln schlängeln sich die Bächlein in die Wiesengründe hinab. Ihre Wellen haben sich ein tiefes Bett gewühlt, so daß wir ihr Ge- wässer nicht erblicken können. Zahllose Wege ziehen sich zwischen den Fluren hin, auf denen die Menschen mit ihren Wagen und Zug- tieren zu ihren Feldern gelangen, oder auf denen sie gar in die Ferne reisen können. Da sind nicht bloß Fußsteige und Feldwege, sondern auch breite Landstraßen, die mit einer Steindecke belegt und in der Mitte höher sind, als an den Seilen, so daß das Wasser leicht abfließen kann. Gräben ziehen sich neben ihnen hin, und damit es den Wan- derern nicht an Schatten fehle, so werden sie von zwei Reihen von Bäumen eingeschlossen. Durch manche Gegenden windet sich jetzt sogar eine Eisenbahn, auf der die Menschen mit der Schnelligkeit des Vogels dahin eilen, viel rascher, als die Pferde vor dem Postwagen laufen können. Aber wer in der Fremde viel sehen und lernen will, der darf nicht bloß mit der Eisenbahn reisen. 2. Und wie viele Erscheinungen nehmen wir nicht am Himmel wahr, der doch auch noch zu unserm Gesichtskreise gehört! Auf den Bergen sieht er noch eben so hoch und blau aus, wie in den Thälern. Sehr oft ist der Himmel mit Wolken bedeckt; ganz heiler ist er selten. Am Tage können wir außer den Wol- ken nur die Sonne und zu Zeiten den M o n d am Himmel unter- scheiden , bei Nacht auch die Sterne. In die Sonne kann man nicht
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer