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1. Der kleine Kinderfreund - S. 218

1885 - Leipzig : Amelang
249. 218 Aufgange der Sonne sieht der Himmel eben so aus. Das ist das Morgenrot. Viele Leute glauben, das Morgenrot bedeute schlechtes, das Abendrot gutes Wetter. Daher sagen sie: Morgen- rot, nasses Abendbrots Abendrot, trocknes Morgenbrot! Allein Otefe Regel trifft nicht immer zu. Zwischen dem Tage und der Nacht entsteht die D ä m m e r u n g, und es ist gewiß gut, daß auf den hellen Tag nicht sogleich die finstre Nacht folgt. In der Dämmerung kann man nicht gut sehen; deshalb soll man dann nicht lesen, stricken oder nähen. Man verdirbt sich leicht die Augen. Im Sommer gehen die Leute am liebsten in der Abenddämmerung spazieren, weil es dann kühl ist. Es giebt Tiere, welche fast nur in der Dämmerung hervor kommen, oder wenigstens dann am muntersten sind. Die Eulen fliegen aus ihren Löchern, die Fledermäuse flattern um die Häuser her, die Maikäfer schwirren in der Luft; in der Mitte des Sommers sieht man auch Feuerwürmchen leuchten. Die kleinen Kinder aber gehen meistens schon in der Dämmerung schlafen. 3. Wenn es völlig Nacht geworden ist, so erscheinen die Sterne am Himmel, zuweilen auch der Mond. Dieser macht es gerade wie die Sonne; er geht im Osten aus, steigt dann im Süden am höchsten und geht im Westen wieder unter. Sein Schein ist aber viel matter, als der Sonnenschein; man kann dabei nicht lesen und auch nicht in die Ferne sehen. Auch ist der Mond nicht immer rund, sondern bis- weilen nur halbrund, ja manchmal so schmal wie eine Sichel. Wenn es Vollmond ist, könnt ihr sein Gesicht am besten betrachten. Auch der Mond kann von Wolken verdeckt werden; dann glänzt bisweilen der Rand der Wolken wie Silber. Die Sterne sehen aus wie große Funken, aber sie bewegen sich nicht so schnell. Einige leuchten viel stärker, als die übrigen; die hellsten unter ihnen heißen Sterne erster Größe. Die kleinsten kann man nur bei ganz klarem Himmel sehen, wenn es sonst recht dunkel ist. Es ist gar lieblich und herrlich, daß der liebe Gott die finstere Nacht durch die Sterne erleuchtet hat. Fromme Leute betrachten gern den gestirnten Himmel und denken dabei an Gott, der das ganze große Heer geschaffen hat. Zählen kann man die Sterne nicht, weil ihrer zu viele sind und weil sie auch nicht in regelmäßigen Reihen stehen. Es giebt aber doch Männer, welche jeden Stern kennen und wissen, an welchem Platze des Himmels er zu finden ist. Auch Kinder kennen wohl schon den Abendstern, welcher zu Zeiten nicht weit von der untergegangenen Sonne zu sehen ist. Manchmal steht derselbe Stern morgens vor Sonnenaufgang am Himmel; dann heißt er Morgenstern. Wer recht acht gegeben hat, wo Norden ist, der
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