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1. Der kleine Kinderfreund - S. 242

1885 - Leipzig : Amelang
266, 242 weiter abwärts auch noch die Stadt Bunzlau mit einem großen Waisenhause. Weit ansehnlicher und volkreicher ist Görlitz im westlichen Teile der Provinz, den man auch wohl die Oberlau- sitz nennt. Nach dieser Stadt wird eine Neiße näher bezeichnet; ein anderer Fluß desselben Namens heißt von der Festung Glatz: Glatzer Neiße. In den Thälern dieser beiden Flüsse haben sich im Kriege von 1866 preußische Heere gesammelt, um von hier aus in das angrenzende Land Böhmen einzurücken und den dort auf- gestellten Östreichern entgegen zu ziehen. In den Seitenthälern der vom Riesengebirge nach Süden abstießenden Elbe ist es darauf zur Entscheidungsschlacht von Königgrätz gekommen, von der chr alle gehört habt und späterhin noch einiges lesen sollt. Die sechste Provinz in dem Ostteile Preußens, die in dem- selben am weitesten nach Westen liegt, ist die Provinz Sachsen. Gar manche Gebiete anderer deutscher Fürsten drängen sich in die- selbe hinein, so daß sie eine sehr zerrissene, unregelmäßige Form hat. In der Mitte ist sie an einer Stelle nur ein paar Stunden breit. Der Länge nach wird sie von der Elbe durchflossen, an der auch ihre große, stark befestigte Hauptstadt Magdeburg liegt mit ihrem herrlichen Dom. Die Umgebung der Stadt, die Magde- burger Börde genannt, zeichnet sich durch ihre Fruchtbarkeit aus. Besonders wird sie jetzt zum Anbau der Zuckerrüben benutzt, aus denen in den Zuckerfabriken Zucker gewonnen wird. Durch den Plaue'scheu Kanal wird die Schiffahrt zwischen Magdeburg und Berlin bedeutend abgekürzt. In die Elbe mündet die Saale, welche schöne Hügelgegenden durchfließt und noch manchen Zufluß aufnimmt. Da findet sich Merseburg, die zweite Regierungs- stadt, die freilich nicht so wichtig ist, wie Halle an der Saale. Denn diese ist nicht bloß der Sitz einer Universität, sondern dort befindet sich auch das große Waisenhaus, das der fromme Mann August Hermann Franke gestiftet hat. Die Salzwerke ge- hören zu den berühmtesten im ganzen Staate. Überhaupt ist die Provinz Sachsen ein salzreiches Land. Unerschöpfliche Schätze von diesem trefflichsten und unentbehrlichsten Gewürze hat man vor einigen Jahren hart an der Grenze des Herzogtums Anhalt aufgefunden, bei dem Städtchen Staßfurt an der Bode, einem Nebenflüsse der Saale. Hier braucht das Salz nicht erst mit großer Mühe und vielen Kosten aus dem Salzwaffer oder der Sole gewonnen zu werden, sondern es bildet mächtige Lager in der Erde und wird von Bergleuten in großen Blöcken zu Tage gefördert, aus denen dann nur noch die unreinen Teile entfernt werden müffen. — Erfurt, die Hauptstadt des dritten Regierungsbezirkes, liegt ganz
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