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1885 -
Leipzig
: Amelang
- Autor: Fix, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 21
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
282.
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großen Armee hörten: Das ist Gottes Finger! Unser König
rief am 17. März sein Volk zu den Waffen. „Der König rief,
und alle, alle kamen!" Keiner blieb zurück, der nur die Waffen
führen konnte._ Nicht bloß die starken Männer, sondern auch Jüng-
linge und Greise eilten zu den Fahnen. Wer zurückgehalten wurde,
der steuerte von seinem Vermögen bei. Die Frauen und Jung-
frauen wollten in der allgemeinen Begeisterung nicht zurückbleiben.
Sie gingen in die Krankenhäuser, um die Verwundeten zu verbin-
den, die Kranken zu pflegen. Der Wahlspruch aber lautete: Mil
Gott für König und Vaterland!
Napoleon war nach Frankreich geeilt und saut mit einem
frischen Heere wieder zurück. Mit Hülfe seiner tapferen Heerführer
hoffte er die vereinigten Russen und Preußen zu schlagen. Aber
auch die Verbündeten hatten treffliche Führer: Scharnhorst, der
dem König die Errichtung der Landwehr angeraten hatte, Bülow,
Aork, Gneisen au und vor allen den Heldengreis Blücher,
welcher nachmals von seinen Kriegern Marschall Vorwärts
genannt worden ist. Bei Lützen oder Großgörschen kam es
zum ersten Male zur Schlacht. Beide Heere stritten mit großer
Tapferkeit. Tausende von Gefallenen bedeckten am Abend das
Schlachtfeld. Der General Scharnhorst wurde schwer verwundet
und ist bald darauf gestorben. Der Sieg blieb unentschieden. Doch
zogen sich die Verbündeten zurück, um ihr Heer besser zu ordnen.
Während des Sommers mußten sie noch manche Verluste erleiden.
Endlich aber trat auch Östreich dem Bunde bei. Da folgte ein
Sieg nach dem andern. An der Katzbach in Schlesien, bei
Großbeeren und Dennewitz unweit Berlin, bei Kulm in
Böhmen, bei Warten bürg an der Elbe wurde der Feind
Äen. Endlich sammelten sich alle Heere in der Gegend von
, ^ g. Hunderttausende von Kriegern aus allen Ländern Euro-
pas lagerten sich hier. Am 16. Oktober entbrannte rings um die
Stadt die große Völkerschlacht. Tage lang wurde im hei-
ßen, blutigen Kampfe gestritten. Über tausend Kanonen sandten
Tod und Verderben in die Reihen der Gegner. Am 18. Oktober
war der Entscheidungskampf. Bald war von Napoleon alles Kriegs-
glück gewichen. Die Franzosen wandten sich zur wilden Flucht.
Die verbündeten Herrscher sanken auf ihre Kniee nieder und brach-
ten dem Herrn der Heerscharen ihren Dank dar für den großen
Sieg. Nach wenigen Wochen war das ganze Vaterland von den
Feinden gesäubert. Der Tag der Freiheit war angebrochen. —
Die Franzosen waren über den Rhein geflüchtet. Schwarzen-
berg, Blücher und die andern Heerführer der Verbündeten