1885 -
Leipzig
: Amelang
- Autor: Fix, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 21
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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und nördlichen Asien, braune Malaien im südlichen Asien und auf
den dazu gehörigen Inseln, kupferrote Indianer in Amerika,
schwarze Menschen oder Neger in Afrika. Auch noch in andern
körperlichen Eigenschaften sind diese Rassen verschieden.
3. Sieht man endlich auf die Religion, so unterscheidet
man Christen und solche, die nicht Christen sind. Noch nicht
der dritte Teil der Menschen auf der Erde bekennt sich zum Evan-
gelium von Christo Jesu. Die meisten Christen wohnen in Europa
beisammen, und zwar bekennen sich die Rüsten und Griechen meistens
zur griechisch-katholischen, die Italiener, Spanier, Portu-
giesen, Franzosen, Belgier und die Bewohner des südlichen Deutsch-
lands zur römisch-katholischen, die Engländer, Niederländer,
Schweden, Dänen und die Bewohner des nördlichen Deutschlands
zur evangelischen Kirche. —Unter denjenigen Menschen, welche
noch nicht zum Glauben an Christum gekommen sind, giebt es doch
noch solche, die an den einen Gott glauben. Das sind die Juden,
die in allen Ländern zerstreut wohnen, und die Muhamedaner,
welche fast das ganze herrliche Morgenland inne haben, die europäische
Türkei, Kleinasien, Ägypten, Arabien und auch das Land Palästina,
das heilige Land der Christen. Der Juden zählt man im ganzen
etwa 7 Millionen; die Zahl der Muhamedaner ist nicht ganz halb
so groß, wie die der Christen. Alle die übrigen Menschen auf der
Erde, weit mehr als die Hälfte der ganzen Zahl, schmachtet noch
in der Nacht des Heidentums. Sie beten Sonne, Mond
und Sterne an, oder Tiere und andere Erzeugnisse der Natur,
oder sie haben gar Götter, welche sie mit ihren eignen Händen ge-
macht haben, stumme Götzen, die da Augen haben und können doch
nicht sehen, Ohren und können doch nicht hören. Den einigen
Herrn Himmels und der Erde kennen sie nicht und kennen den
Heiland nicht, der sie allein von ihren Sünden erlösen kann. Darum
gehen sie dahin in Schande und Lastern, und ihr Elend ist so groß,
daß es nicht zu beschreiben ist. Darum sollen alle Christen sich's
zu Herzen gehen lassen, was unser Herr Jesus Christus nach seiner
Auferstehung seinen Aposteln befohlen hat: Gehet hin in alle
Ivelt, und lehret alle Völker, und taufet sie im Namen des
daters, des Sohnes und des heiligen Geistes! Und weil ihnen
durch das teure Evangelium so reicher Segen zugeflossen ist, so sollen
sie aus allen Kräften bemüht sein, die Heiden aus ihrem Elende
zu reißen. Die Missionare, welche Vater und Mutter, Weib und
Kinder verlassen, um den Armen die Predigt von Christo Jesu zu
verkündigen, und die Gut und Leben an dieses heilige Werk setzen,
sollen sie mit ihren Gaben unterstützen und sollen für sie beten.
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