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1885 -
Leipzig
: Amelang
- Autor: Fix, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 21
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
340.
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wir haben 9000 Mann mit 225 Offizieren verloren. Manche
Kompagnie hat keinen einzigen Führer mehr.
Aber auch noch von einer andern Stelle her ertönte am Tage
von Wörth lauter Siegesjubel. Bei Saarbrücken hatte bis zum
2. August eine kleine Schar heldenmütig Wache gehalten. Sie zog
sich erst zurück, als eine ganze feindliche Armee herankam, bei der
sich auch Napoleon samt seinem Söhulein befand. Schon erscholl
durch ganz Frankreich die Kunde von einem großen Siege, den der
Kaiser gewonnen habe. Da aber wendete sich das Blatt. Von
allen Seiten her stiegen unsere Regimenter in das Thal der Saar
hinab. Am 6. August um Mittag begann der Kamps gegen den
auf der Höhe von Spichern furchtbar verschanzten Feind. Unmöglich
schien es, diesen aus seiner Stellung zu vertreiben; dennoch aber
schauten unsere braven Krieger unverzagt zu den Abhängen hinan.
General von Go eben gab den Befehl zum Stürmen. Unter ent-
setzlichem Gewehrfeuer erreichte das Fußvolk den Waldrand auf der
Höhe. Eine Batterie dringt nach und zwingt den Feind zum Stehen.
Der rafft seine ganze Macht zu einem letzten Gegenangriff zusammen.
Aber vergebens; wie Mauern stehen unsere Bataillone. Des Gegners
Kraft ist gebrochen; er muß das Schlachtfeld räumen und sich im
Schutze der Dunkelheit gegen Forbach zurückziehen. Große Massen
von Kriegsgerät bleiben in unsern Händen. Unsere Krieger richten
sich zur Nachtruhe ein. Nur auf den Verbandplätzen herrscht noch
ein eben so reges, als trauriges Leben.
3. Die Siege von Metz. Die bei Saarbrücken geschlagenen
Franzosen zogen sich auf die starke Festung Metz zurück. Hier
führte der Marschall Bazaine*) den Oberbefehl. Dieser gedachte
seine Scharen zu sammeln und dann weiter ins Innere des Landes
zu fliehen. Aber die deutschen Heerführer hatten beschlossen, ihn
festzuhalten.
Am 14. August griff General Steinmetz mit dem west-
fälischen Armeekorps den Nachtrab des Feindes an, der sich östlich
von der Mosel verschanzt hatte. Von den kraftvollen Söhnen Ost-
preußens unterstützt warf er am Abende den Feind unter die Kanonen
der Festung zurück.
Am 15. ordnete der Marschall seinen Abmarsch nach Verdun
an. Aber am Morgen des 16. traten ihm bei Mars la Tour die
Brandenburger entgegen. Sechs lange Stunden hielten sie ihn fest,
bis die Garde-Kavallerie Hülfe brachte. Die wuchtigen Reiter
sprengten gegen die Infanterie, ja selbst gegen die donnernden Feuer-
*) Sprich: Basähn. Werdöng. Mahr la Tnhr.