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1. Der kleine Kinderfreund - S. 371

1885 - Leipzig : Amelang
371 2. Als den nördlichen Eckpfeiler des Rotlagergebirges sieht man den kahlen Astenberg an. Das ist der größte Riese unter den Bergen unseres Heimatlandes. Steigt man zu der Hochfläche hinan, die sich auf feinem Gipfel ausbreitet, so steht man, wie man genau gemessen hat, 838 m über dem Spiegel des Meeres. In einer Höhe von 750 m liegen die höchsten menschlichen Wohnungen in unserer Provinz; auch findet sich in dieser Höhe noch eine Kirche, die des Dorfes Alt-Astenberg. Noch andere bedeutende Berge umlagern den kahlen Astenberg, durch welche das Rotlagergebirge mit dem Eggegebirge in Verbindung steht. Das trägt wohl seinen Namen von den Spitzen und zackigen Felsen, die über seinen Kamm hinausragen, inanche bis zur Höhe von mehr als 625 m. In nördlicher Richtung zieht es sich der Länge nach durch den Kreis Brilon, dessen Hauptorte auf seinem breiten Rücken liegen. So brauchen sich die Einwohner der Stadt Brilon nicht über die Kälte zu wundern, die sie im Winter zu ertragen haben. Wohnen sie doch fast 450 m über dem Meeresspiegel und weit über 300 tn höher, als die Bewohner des Hellwegs! An dem Astenberge liegen die Quellen der Ruhr und der Lenne nahe beisammen. Jene entspringt bei Winterberg in einer Höhe von mehr als 656, diese am südlichen Abhange des Berges gar in einer Höhe von 812 m. Beide Flüsse entfernen sich auf ihrem weitern Laufe immer mehr von einander; indem sich die Ruhr nach Norden, die Lenne nach Süden umbiegt. Ihre größte Entfernung mag wohl 5 bis 6 Meilen betragen. Dann aber nähern sie sich wieder und vereinigen sich endlich am Fuße der Hohensyburg, nachdem sie beide einen Weg von 18 Meilen zurückgelegt haben. Das Ge- fälle der Lenne hat bis dahin 720 m, das der Ruhr 564 m betragen. Letztere setzt ihren Weg in westlicher Richtung noch 7 bis 8 Meilen weit in unserer Provinz fort und tritt dann in die Rheinprovinz ein, wo sie nach einem 30 Meilen langen Laufe endlich bei Ruhrort in den Rhein mündet. Wie nach Osten in den Kreis Wittgenstein, so sendet das Rothaar- gebirge auch nach Westen hin zahlreiche Ausläufer, die den weiten Raum zwischen dem Siegerlande und der Lenne erfüllen. Die Seitenzüge des Egge- gebirges bedecken dagegen das große Dreieck zwischen Ruhr und Lenne. Wir nennen die ganze Berglandschaft südlich von der Ruhr bis nach Wittgen- stein und Siegen das Süder- oder Sauerlnnd. Dieser große Teil unserer Provinz umfaßt die südlichen Bezirke des ehemals zum Erzbistum Köln ge- hörigen Herzogtums Westfalen und der Grafschaft Mark. Man unter- scheidet daher märkisches und kölnisches Sauerland. Einzelne Höhenzüge haben wieder besondere Namen erhalten. So werden die beiden hohen Ketten, welche die Lenne auf ihrem linken und rechten Ufer begleiten, das Lenncge birge genannt. Der bedeutende Gebirgszug aber, welcher in der Richtung von Osten nach Westen den südlichen Teil des Kreises Altena durchzieht, heißt das Ebbegt'birgc. Sein höchster Punkt, die Nordhelle, erreicht die ansehnliche Höhe von mehr als 650 m. An die rauhe Ebbe schließen sich südlich die Seitenthäler der Bigge, nördlich die Berge und Hochflächen von Lüdenscheid an, zwischen denen die Volme hinfließt. Lüdenscheid selbst liegt gegen 430 m über dem Meere. — Auch noch über die Grenze der Rhein- provinz setzen sich die Bergzüge fort. Vergliche Höhen werden sie hier ge- nannt. Mitten durch sie schlängelt sich die Wupper hin, die auf einer kurzen Strecke auch die Grenze unserer Provinz berührt. Kehren wir wieder zu den Höhen von Brilon zurück, so fällt uns auf der Karte gar bald die Möhne auf, die von hier aus nach Westen fließt und der Ruhr entgegeneilt, welche sie bei Neheim erreicht. Mit ihrem Haupt- 24*
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