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1. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 65

1910 - Leutkirch : Bernklau
65 Ii. Deutsche Geschichte von 1517 —1815. 1. Die Reformation und Kaiser Karl V. Bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts war Deutschland im Glauben einig. Es gab nur eine Kirche, die katholische. Da trat eine Spaltung ein. Ihr Urheber war Martin Luther, geboren am 10. November 1483 als Sohn eines Bergmanns in Eis- leben. Er studierte zuerst in Erfurt die Rechtswissenschaft, trat aber später in das dortige Augustinerkloster ein. Bald wurde er Priester und Professor an der neugegründeten Universität in Wittenberg. Der Ablaßstreit. Um diese Zeit verlieh der Papst denjenigen katholischen Christen, die znm Ausbau der prächtigen Peterskirche zu Rom einen Beitrag geben würden, einen vollkommenen Ablaß. Sie konnten aber den Ablaß nach der Meinung der Kirche nur gewinnen, wenn sie ihre Sünden reumütig beichteten mrd die hl. Kommunion empfingen. Mit der Verkündigung des Ablasses in Deutschland war der Dominikanermönch Tetzel beauftragt worden. Luther nahm an dessen Predigten Anstoß und schlug am Vorabeird von Allerheiligen des Jahres 1517 95 Lehrsätze über den Ablaß an die Schloßkirche zu Wittenberg an. In diesen Sätzen brachte er seine von der kirchlichen Lehre vielfach abweichenden Ansichten über den Ablaß zum Ausdruck. Sie wurden durch den Druck rasch über ganz Deutschland verbreitet und riefen große Unruhe im Volk und einen lebhaften Streit unter den Gottesgelehrten hervor. Luthers Abfall. Im Verlaufe dieses Streites trug Luther mehr und mehr Ausichten vor, die mit der kirchlichen Lehre nicht über- einstimmten. Nach vergeblichen Versuchen, ihn zur Umkehr zu be- wegen, bedrohte ihn der Papst mit dem Banne, wenn er nicht binnen 60 Tagen Widerruf leiste. Luther aber, anstatt zu widerrufen, ver- brannte die päpstliche Bulle vor dem Elstertor in Wittenberg. Damit hatte er sich völlig von der Kirche losgesagt. Karl V. In Deutschland regierte damals noch Maximilian I., ein Herrscher, „weise im Rat, tüchtig in der Tat, rasch zum Handel, mutig ohne Wandelch Nach seinem Tode 1519 wurde Karl V. ein- stimmig zum Kaiser erwählt. Karl war der mächtigste Fürst seiner Zeit. Im Besitze der österreichisch-deutschen Länder, der Niederlande, Neapels, Spaniens und der in Amerika erworbenen Länder konnte er sich rühmen, daß in seinen Staaten die Sonne nicht untergehe. Er lenkte die Geschicke seines Reiches mit Umsicht und Tatkraft. In vier siegreichen Feldzügen wandte er sich gegen König Franz I. von Frank- reich, in zwei Zügen gegen die nordafrikanischen Räuber in Tunis und Algier. Der Reichstag zu Worms. Im Jahre 1521 hielt Kaiser Karl V. seinen ersten glänzenden Reichstag zu Worms. Er sah in der Neuerung Realienbuch. g
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