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1910 -
Leutkirch
: Bernklau
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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befehl über dasselbe erteilt würde. Der bedrängte Kaiser nahm
das Anerbieten an. In unglaublich kurzer Zeit hatte der Fried-
länder ein furchtbares Heer geworben. Tilly und Wallenstein zer-
sprengten die senrdlichen Heere und vertrieben die Dänen aus
Deutschland.
Schwedischer Krieg. Nun wäre Friede in Deutschland gewesen, wenn
nicht ein neuer Feind sich eingemischt hätte, um dem Kaiser die Früchte
seiner Siege streitig zu machen. Es war dies Gustav Adolf,
König von Schweden. Mit 15 000 Mann auserlesener Truppen
landete er 1630 auf deutschem Boden. Tilly zog ihm entgegen. Um
einen festen Stützpunkt für seine Unternehmungen zu gewinnen,
suchte er sich der Festung Magdeburg zu bemächtigen. Bei der Er-
stürmung wurde die Stadt ohne Schuld und ganz gegen den Willen
Tillys ein Raub der Flammen. Tilly führte darauf sein Heer nach Sachsen.
Bei Breitenfeld unweit Leipzig wurde er, der bisher in 36 Schlachten
Sieger gewesen war, von dem Schwedenkönig geschlagen und nach
Bayern zurückgedrängt. Bei Rain, wo der Lech in die Donau fließt,
stellte sich Tilly abermals dem übermächtigen Feind entgegen. Er
wurde jedoch wiederum besiegt und tödlich verwundet. Man brachte
den sterbenden Feldherrn nach Ingolstadt, und hier hauchte der
große Tilly seine Heldenseele aus.
Der Kaiser war so dem fremden Eroberer schutzlos preisgegeben.
In dieser Not wandte er sich wiederum au Wallenstein, den er auf die
Klagen der Fürsten wegen seines Übermuts und seiner Plünderungen
hatte entlassen müssen. Nur auf dringende Bitten und gegen harte
Bedingungen übernahm Wallenstein die Bildung eines Heeres. Auf
die Kunde, daß der Friedlünder wieder werbe, strömten Tausende
zu seinen Fahnen. Wallenstein drängte die Schweden aus Bayern
hinaus. Bei Lützen kam es zu einer mörderischen Schlacht. Die
Schweden behielten zwar die Oberhand, mußten aber den Sieg mit
dem Tode ihres Königs bezahlen.
Zwei Jahre später fand Wallenstein ein trauriges Ende. Seine Herrschsucht
hatte ihm hochverräterische Pläne eingegeben. Ehe er aber dieselben ausführen
konnte, wurde er 1634 zu Eger ermordet.
Französisch-schwedischer Krieg. Der unselige Krieg nahm seinen
Fortgang. 1634 erfocht der Kaiser, der Hilfe aus Spanien erhalten
hatte, bei N ö r d l i n g e n einen glänzenden Sieg über die schwe-
dische Hauptmacht. Mehrere deutsche Fürsten fielen jetzt von den
Schweden ab, und der Friede schien nahe zu sein. Da loderte die
erlöschende Kriegsfackel aufs neue auf. Um Deutschland dauernd
zu schwächen, verband sich Frankreich mit den Schweden. Dreizehn