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1910 -
Leutkirch
: Bernklau
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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Verlauf. Napoleon hatte ein neues Heer aufgeboten. Rasch eilte er nach
Sachsen und siegte in zwei Schlachten. Aber die Siege waren teuer erkauft.
Darum war er sofort zu eiuem Waffenstillstand bereit. Bald trat auch Oster -
reich auf die Seite der Verbündeten und erklärte im August 1813 an Napoleon
den Krieg. Die Verbündeten stellten nun über eine halbe Million Streiter, nahe-
zu doppelt soviel als Napoleon, ins Feld.
Nach dem Waffenstillstand entbrannte der Kampf aufs neue. Die Fran-
zosen wurden bei Großbeeren von Bülow, an der Katzbach von Blücher ge-
schlagen. Bei Dresden errang Napoleon nochmals einen Sieg. Nun aber siegten
Schlag auf Schlag die deutschen Heere. Unaufhaltsam drangen die Verbündeten vor
und drohten die Franzosen von Frankreich abzuschneiden. Napoleon zog seine
Truppen bei Leipzig zusammen. Hier wurde die glorreiche Völkerschlacht
geschlagen, die über die Geschicke Europas entschied.
Den Oberbefehl über die Heere der Verbündeten führte Fürst
Schwarzenberg. Am 16. Oktober 1813 begann der Riesenkampf.
Das Ringen zwischen Napoleon und Schwarzenberg blieb unent-
schieden; nur Blücher drang siegreich vor. Am andern Tage, einem
Sonntag, war Waffenruhe. Vergebens bemühte sich der Korse,
seinen Schwiegervater, den Kaiser Franz, von den Verbündeten zu
trennen. Der Kaiser blieb der Sache des Vaterlandes treu. Gegen
Abend waren sämtliche Armeen der Verbündeten in weitem Umkreis
vor Leipzig vereinigt. Am 18. Oktober rückten diese von allen Seiten
vor. Uber ganze Leichenwälle stürmten die Tapfern dahin. Nach
neunstündigem, furchtbarem Kampfe war „die Schlacht der Völker
geschlagen", der Sieg erkämpft. Die Franzosen wurden nach Leipzig
zurückgedrängt. Während des Kampfes gingen die württem-
b e r g i s ch e n und sächsischen Truppen zu den Verbündeten
über. Am andern Tage wurde Leipzig erstürmt. Napoleon floh mit
dem Reste seines Heeres nach Frankreich.
Der Krieg in Frankreich. Die Verbündeten setzten nun mit zwei
Heeren unter Schwarzenberg und Blücher über den Rhein. Nach
wechselvollen Kümpfen kamen sie vor Paris an, zwangen es zur
Übergabe und hielten am 31. März 1814 ihren Einzug in Frankreichs
Hauptstadt.
Napoleon auf Elba. Napoleon mußte abdanken; er behielt
den Kaisertitel und bekam die Insel Elba als selbständiges Fürsten-
tum. An seiner Stelle bestieg der Bruder des ermordeten Ludwig Xvi.
als Ludwig Xviii. den französischen Thron. Mit ihm wurde der
Friede von Paris geschlossen.
Der Wiener Kongreß 1814/15. Nach Beendigung des für Deutsch-
land so glorreichen Kampfes traten die Fürsten und deren Gesandte
in Wien zusammen, um den Lünderbesitz der einzelnen Staaten und
Realicnbuch. 0