Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1910 -
Leutkirch
: Bernklau
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
1. D i e Alpenländer.
Die österreichischen Alpenländer umfassen beinahe die gesamten
Ostalpen. Diese nehmen nach Osten an Höhe ab, aber an Breite zu.
Auch sind die Ostalpen schwerer zugänglich und ärmer an Seen und
Gletschern als die Westalpen. Dagegen lagern in ihrem Innern reiche
Mineralschätze: Eisen, Blei, Kohlen und Salz. An zahlreichen Orten
ist die Holz- und Beinschnitzerei hochentwickelt. Die saftigen Alpen-
wiesen begünstigen die Viehzucht. Ackerbau lohnt nur in Tälern und
an niedrigen Berglehnen. In den Südtälern gedeiht Obst und Wein.
Zn den österreichischen Alpenländern gehört Tirol mit Vorarl-
berg. Letzteres hat den Namen von seiner Lage vor dem Arlberge,
der es von Tirol trennt. Die Arlbergbahn verbindet Bregenz
am Bodensee mit Innsbruck, der Haupt- und Universitätstadt
Tirols. Von Innsbruck führt eine Eisenbahn über den Brenner in
das obst- und weinreiche Südtirol. Die Hauptorte sind Bozen,
die wichtigste Handelsstadt Tirols, und Trient, bekannt durch
das Tridentinische Konzil. Salzburg mit der gleichnamigen an der
Salzach gelegenen Hauptstadt ist reich an mächtigen Salzlagern. In
einem Nebentale der Salzach liegt der weltberühmte Badeort
G a st e i n. Oberösterrcich hat ebenfalls teil am Salzkammergut und
liefert außer Salz noch Braunkohlen. Die Donauebene ist ergiebig
an Frucht und Obst. Linz ist die Hauptstadt. Niederösterreich
breitet sich gleichmäßig zu beiden Seiten der Donau aus. In dein
sehr fruchtbaren Wiener Becken liegt Wien (2 Millionen Ein-
wohner), Österreichs herrliche Hauptstadt, die geschmückt ist mit groß-
artigen Bauten, namentlich prachtvollen Kirchen (Stephansdom). Wien
ist der bedeutendste Jndustrieplatz und die wichtigste Handelsstadt der
Monarchie. Der Prater ist der Lieblingsaufenthalt der Wiener. Steier-
mark mit der Hauptstadt Graz (160 000 Einwohner) hat im Norden reiche
Braunkohlenlager und Eisengruben, die eine lebhafte Industrie hervor-
gerufen haben. Im Süden sind Getreide-, Obst- und Weinbau sowie Vieh-
und Geflügelzucht von Bedeutung. Kärnten besitzt in seinem Bleiberg
die erste Bleifundstätte Europas. Die Hauptstadt ist K l a g e n f u r t.
2. Die K a r st l ü n d e r.
Im Südosten gehen die Alpen in den Karst über. Dieser streicht
von der Sau bis zum Adriatischen Meer. Der Karst, ein ödes, wasser-
armes und zerklüftetes Kalksteingebirge mit unterirdischen Flüssen und
Höhlen, enthält die 8 km lange Adelsberger Grotte, eine der merk-
würdigsten Höhlen der Welt. Das große Quecksilberbergwerk bei
I d r i a in Kram ist das zweitreichste Europas.