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1910 -
Leutkirch
: Bernklau
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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ebenso nützliche Arten. Die schönste von ihnen ist die Blaumeise, die ihren
Namen von dem grünblauen Gefieder erhalteir hat. — Eine ausschließliche Be-
wohnerin des Nadelwaldes ist die Tannenmeise. Sie ist der schlimmste Feind
der kleinen, überaus schädlichen Borkenkäfer. — Weit verbreitet ist auch die
S ch w a n z m e i s e oder der P f a n n e n st i e l. Ihr eiförnriges Nest gehört zu
den kunstvollsten unserer heimischen Vögel.
5. Tiere, die im Wasser leben.
Die Ente.
Wie die Ente dem Leben auf dem Wasser angepaßt ist. Die Ente
ist weder ein guter Läufer noch ein gewandter Flieger. Sie hält sich
darum mit Vorliebe im Wasser auf, das einen Teil ihres Körper-
gewichtes trügt. Die Külte desselben verursacht ihr keinerlei Be-
schwerden. Gegen diese schützt sie eine ziemlich dicke Fettschichte,
die sich unter der Haut befindet. Ganz besonders aber gewährt
ihr das meist graubraune oder weiße, außerordentlich dichte Ge-
fieder einen vorzüglichen Wärmeschutz. Es besteht aus einem Ober-
und Unterkleid. Das erstere wird von der: mehr steifen Deckfedern,
das letztere von dem weichen Flaum oder den Daunen gebildet.
Durchnäßt wird das Federkleid niemals, da es stets fettig erhalten
wird. Zu diesem Zwecke befindet sich auf der Schwanzwurzel eine
Fettdrüse, die sog. Bürzeldrüse. Mit Hilfe des Schnabels entnimmt
ihr die Ente das flüssige Fett und ölt damit die Deckfedern ein; in-
folgedessen perlt das Wasser in Tropfen von dem Gefieder ab. Auch
die zwischen den Federn befindliche Luft schützt den Vogel vor zu
großer Wärmeabgabe; denn sie läßt die Körperwärme nicht aus-
strömen und die Außenkülte nicht bis auf die Haut vordringen.
Wie die Ente schwimmt. Gewandt bewegt sie sich auf dem
Wasserspiegel. Ihr Körper ist aber auch so recht zum Schwimmen
eingerichtet. Da er von oben nach unten etwas zusammengedrückt
ist, hat er ganz die Gestalt eines Bootes. Zum Rudern dienen die
kurzen Beine mit den Schwimmfüßen. An den letztern sind näm-
lich die 3 durch eine Schwimmhaut miteinander ver-
bunden. Bewegt nun die Ente die Beine nach hinten, so spreizen
sich durch den Gegendruck des Wassers die Zehen auseinander. Da-
bei wird der Körper nach vorne geschoben. Da die Beine über-
dies weit hinten am Leibe stehen, so hebt sich der Körper
beim Rudern. Gleich einem Kahne gleitet er darum leicht über
die Wasserfläche weg. Zugleich wird durch diese Stellung der Beine
auch das Andern der Richtung (Steuern) beim Schwimmen sehr er-
leichtert.