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1. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 236

1910 - Leutkirch : Bernklau
236 eine große Strecke zurückzulegen. Das Umkippen des hochgebauten Rumpfes verhindern die große Rücken- und die kleinere, an der Bauchseite befindliche Afterflosse. Im Innern des Körpers be- findet sich eine zweiteilige, mit Luft gefüllte Schwimmblase, die mit dem Schlunde in Verbindung steht. Sie ermöglicht das Auf- und Abwärtssteigen im Wasser. Drückt der Karpfen auf die Blase, so entweicht ein Teil der Luft, und der Umfang des Körpers wird kleiner. Das Tier verdrängt jetzt weniger Wasser als zuvor und sinkt deshalb in tiefere Schichten. Läßt der Druck auf die Blase nach, so vergrößert sie sich wieder, und der Fisch wird darum in die Höhe gehoben. Wie der Karpfen atmet. Als Atmungswerkzeuge dienen dem Karpfen überaus zarte, gefranste Blättchen, die sog. Kiemen. Sie befinden sich zu beiden Seiten des Kopfes. Gegen Verletzungen sind sie durch hornige, nur an der Vorderseite angewachsene Deckel (Fischohren) geschützt. Die Kiemenblättchen sind von Blutgefäßen durchzogen, weshalb sie eine rote Farbe besitzen. Um zu atmen, nimmt der Karpfen das Maul voll Wasser. Er verschluckt es aber nicht, sondern preßt es durch die Kiemenspalten wieder aus. Dabei muß das Wasser die Kiemen umspülen, und die im Wasser ent- haltene Luft gibt den Sauerstoff an das Blut ab. Nimmt man den Karpfen aus dem Wasser, so vertrocknen die Kiemen bald und kleben aneinander; er muß dann ersticken. Lebensweise. Als Aufenthaltsort liebt der Karpfen seichte, schlammige, stellenweise dicht mit Pflanzen bewachsene Teiche. Im moderigen Grunde sucht er seine in allerlei Gewürm, Insekten und faulenden Pflanzenstofsen bestehende Nahrung. Hierbei leisten ihm 4 lange Bartfäden am Maule als Tastwerkzeuge gute Dienste. Mit Beginn des Winters, wenn Futtermangel eintritt, wühlt er sich in den Schlamm ein. Dicht gedrängt befinden sich da viele Karpfen nebeneinander, ohne zu fressen. Kommt der Sommer und mit ihm reichlichere Nahrung, so be- ginnt das Karpfenweibchen zu laichen. Die Eier, Rogen genannt, werden in mehreren Hunderttausend zwischen Wasserpflanzen abgesetzt. Die Sommerwärme bringt sie zur Entwicklung. Schon die Eier und noch mehr die jungen Fische fallen in Menge den Krebsen, Fröschen, Enten und Raubfischen zur Beute. Später stellen Fischottern und Wasserratten den größern Tieren eifrig nach. Einigen Schutz ge- währt den: vollständig wehrlosen Fische die graugrüne Färbung seiner Oberseite. Dennoch hat der Karpfen die Erhaltung seiner Art nur der außerordentlichen Ver- mehrung zu verdanken. Verwandte. Dem Karpfen sind die in unsern fließenden Gewässern vor- kommenden Weißfische verwandt. — Auch der Goldfisch, der wegen seiner Schönheit häufig in Gläsern und Gartenteichen gehalten wird, ist ein naher Verwandter des Karpfens. Er stammt aus China.
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