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1910 -
Leutkirch
: Bernklau
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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stein lieferte sie ehedem den Muschelsand st ein (Baltringen bei Laupheim
und Sießen bei Saulgau). Dieser besteht fast aus lauter Muscheln, die durch Sand
verbunden sind. Häufig finden sich auch Zähne von Haien und andern Meeresfischen
eingelagert. So gibt auch dieser Stein Zeugnis von dem Vorhandensein eines
einstigen Meeres in Oberschwaben. Die Spuren desselben sind allerdings meist
mit mächtigen Schichten von abgerundetem Geröll und Sand bedeckt. Darunter
befinden sich nicht selten große, aus Urgestein oder Kalk bestehende Blöcke. Man
nennt sie Findlinge oder erratische Blöcke. Kies und Blöcke sind aber
nicht an dem Orte ihres heutigen Vorkommens entstanden, wie die bisher betrachteten
Gesteine. Ihre Heimat liegt in den Alpen der Schweiz. Von hier wurde das
Schuttgestein durch Gletscher, die sich über die oberschwäbische Hochebene ausdehnten,
dahin befördert. Man heißt diese Zeit, da Oberschwaben von den Alpen her wie
auch ein großer Teil Norddeutschlands von der skandinavischen Halbinsel aus mit
Eis bedeckt war, die Eiszeit.
Iv. Vom Menschen.
1. Das Knochengerüst.
Zweck. Die festen Bestandteile des menschlichen Körpers sind
die Knochen, die zusammen das Knochengerüste oder Skelett bilden.
Sie verleihen dem Körper und seinen Teilen Schutz und Stütze. In
der Jugend sind die Knochen reich an Knorpel und darum weich und
biegsam. Durch schiefes Sitzen beim Schreiben, Zeichnen, Nähen usw.
tragen viele Kinder zur Mißbildung ihres Knochengerüstes bei. Im
Alter werden die Knochen hart und spröde. Knochenbrüche kommen
deshalb bei ältern Leuten häufiger vor als bei jugendlichen Personen.
Die Knochen sind mit der Knochen- oder Beinhaut umgeben, von
der aus die ernährenden Blutgefäße und die Nervenfasern in die
Knochen gehen. Innen sind sie mit Mark angefüllt. Dieses bildet
Blut und ist eine schützende Hülle für die Blutgefäße.
Die Knochen des Kopses zerfallen in die zu einer Kapsel fest
verbundenen Schädelknochen und in die teilweise beweglichen Ge-
sichtsknochen. Die Schüdelknochen umschließen schützend das empfind-
liche Gehirn. Bei kleinen Kindern sind die Schädelknochen noch nicht
vollständig geschlossen. Es zeigen sich auf dem Schädeldach zwei
weiche Stellen, die darum gegen Druck und Schlag sehr empfindlich sind.
Die Zähne. In die beiden Kiefer sind die Zähne eingekeilt.
Der Erwachsene hat deren 32; sie zerfallen in Schneide-, Eck- und
Backenzähne. Die in den ersten Lebensjahren erscheinenden 20 Zähne,
die sog. Milchzähne, dauern nur einige Jahre. Sie werden vom