1910 -
Leutkirch
: Bernklau
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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b i e Kraft so oft in der Last enthalten ist als
der Halbmesser der Welle im Halbmesser des
Rades. Beim Heben einer Last aber
wird der Weg der Kraft den Weg der
Last sovielmal übertreffen, als der Halb-
messer des Rades den Halbmesser der Welle
übertrifft.
Häufig wird jedoch das Rad ersetzt
durch eine Kurbel, d. i. eine mit einem
Handgriff versehene Radspeiche. In dieser
Form tritt uns das Wellrad entgegen in der
Winde, im Haspel, am Schleif-
stein, an der Kaffeemühle, am
Triebrad der Lokomotive. Der Göpel ist ein Wellrad mit senk-
recht stehender Achse.
Zusammenfassung. Hebel, Rolle und Wellrad sind die einfachsten
Maschinen, deren sich der denkende Mensch bedient, um mit verhältnis-
mäßig geringer Kraft eine Arbeit zu leisten, eine größere Last zu heben,
einen Widerstand zu überwinden. Jedoch ist hierbei der Weg, den die
Kraft (z. B. die Hand des Arbeiters) zurücklegt, entsprechend länger
als die Strecke, um welche die Last weiterbefördert wird. Was an
Kraft gewonnen wird, geht am Weg verloren. Doch
hierin liegt ja gerade der Vorteil bei Anwendung solcher Maschinen:
unsere körperliche Kraft können wir nicht vermehren, wohl aber können
wir eine geringe Kraft auf einen weiten Weg wirken lassen und so
mit ihr eine größere Arbeit verrichten.
Der Gebrauch dieser Maschinen läßt uns die unübersteigbare
Kluft erkennen, die zwischen einem selbst auf der niedersten Stufe
stehenden Menschen und dem höchst entwickelten Tiere besteht. Kein
Tier bildet und verwendet bewußt Werkzeuge zur Unterstützung seiner
Kraft; aber selbst der ungebildetste Mensch verwendet solche Hilfs-
mittel mit Bewußtsein und verbessert sie bei fortschreitender Er-
fahrung.
Ii. Uon -en flüssigen Körpern.
1. Das Wasser. Wasser finden wir auf der Erde, in der Erde
und in der Luft. Es erscheint in f l ü s s i g e r Form als Regen-,
Fluß-, See- und Meerwasser, in f e st e r F o r m als Eis, Hagel,
Schnee und Reif, in Gasform als Wasserdampf und Wasserdunst.
Das Wasser als Getränk. Das T r i n k w a s s e r muß klar, ge-
ruchlos und von erfrischendem Geschmack sein. Befinden sich in dem
Abb. 7.