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1. Württembergisches Realienbuch - S. 5

1909 - Stuttgart : Bonz
5 Einen offenen Ausstand gegen das wohlgeübte Heer der Römer konnten die Deutschen nicht wagen, weshalb sie den sorglosen, vertrauensseligen Varus in die unwirtlichen Moore und wilden Schluchten des Teutoburger Waldes hineinlockten. Um die Römer von ihren festen Plätzen und sichern Lagern wegzubringen, mußte sich ein entfernt wohnender Volksstamm an der Ems empören. Im Jahr 9 n. Chr. brach Varus mit drei Legionen (etwa 20000 Mann) auf, um den Aufstand zu unterdrücken. Armin begleitete zuerst den römischen Feldherrn, blieb aber bald zurück, um den deutschen Heerbann zu sammeln und die vereinigten Deutschen gegen die Feinde zu führen. In dem schluchtenreichen, zerkliifteten Waldgebirge konnte das Römer- heer nur mühsam vorwärts kommen. Überdies führten die Römer wie im Frieden viele Wagen und Lasttiere mit sich; Weiber, Kinder und Diener folgten dem Heere, so daß wenig Ordnung im Zuge war. Die umgehauenen Baumstämme erschwerten das Vordringen, ein strömender Regen durchweichte das Erdreich und machte den Boden schlüpfrig, die Waffen waren durchnäßt und vielfach unbrauchbar. Von allen Seiten wurden die Römer von den Deutschen umzingelt und mit Pfeilen und Speeren angegriffen, ohne daß sie sich ernsthaft zur Wehr setzen konnten. In einer dreitägigen Schlacht wurde das ganze Römerheer vernichtet, und nur wenige Reiter erreichten das feste Lager an der Lippe. Varus und die angesehensten Führer der Römer stürzten sich in die eigenen Schwerter, um der Gefangenschaft zu entgehen. Der Gefangenen harrte ein schreckliches Los. Wer von den Führern noch am Leben war, wurde den Göttern geopfert. Der größte Teil der Gefangenen wurde zu Sklaven gemacht, und mancher Römer aus vornehmer Familie endete sein Leben als Leibeigener bei einem deutschen Bauern. Als Augustus die Nachricht von dieser großen Niederlage erhielt, rief er aus: „Varus, gib mir die Legionen wieder!" Unglück über Unglück brach später über Armin herein. Sein geliebtes Weib Thusnelda wurde von dem eigenen Vater den Römern ausgeliefert und mußte zu Rom im Triumphzug einhergehen. Sie hat ihr Vaterland nie mehr gesehen. Weil Armin eine größere Einheit der deutschen Stämme anstreben, vielleicht auch seine herzogliche Gewalt in eine königliche verwandeln wollte, fiel er durch das Schwert der eigenen Stammesgenossen, erst 37 Jahre alt. Das Andenken an den „Befreier Germaniens" lebte noch lange in Heldenliedern fort. Seit 1875 erhebt sich auf der Grotenburg bei Detmold das sogenannte „Hermannsdenkmal". Auf dem Schwert steht die Inschrift: „Deutsche Einigkeit meine Stärke! Meine Stärke Deutschlands Macht!" 4. Einführung des Christentums in Deutschland. Donifatius. Die Stämme der Deutschen, die östlich von: Rheine wohnten, wurden durch englische und irische Missionare mit dem Christentum bekannt. Die ersten Samenkörner des Glaubens wurden durch sie ausgestreut unter den
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