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1. Württembergisches Realienbuch - S. 24

1909 - Stuttgart : Bonz
24 Kolumbus wandte sich Zuerst an Portugal, um die Mittel zur Aus- führung seines Planes zu erlangen. Nach langem Warten erhielt er endlich von Spanien drei kleine Schiffe mit 120 Mann Besatzung, mit denen er ins unbekannte Weltmeer hinaussteuerte. Die Fahrt hatte drei Monate ge- dauert, aber das ersehnte Land war noch nicht gekommen. Schon wollte unter der erregten Mannschaft eine Meuterei ausbrechen, da zeigten sich die ersten Anzeichen von Land. Am Morgen des 12. Oktobers 1492 warf Kolumbus Anker an einer kleinen, grünen Insel, die von den braunen, fast nackten Bewohnern Guanahani genannt wurde. Kolumbus, der dieselbe San Salvador hieß, nahm sie für die Krone Spaniens in Besitz. Nachdem er noch die Inseln Kuba und Haiti aufgefunden hatte, fuhr er nach Spanien zurück, wo er mit Jubel empfangen und mit Ehrenbezeigungen überhäuft wurde. Schon im folgenden Jahr unternahm Kolumbus mit 17 Schiffen seine zweite Fahrt, die ihn ans die Kleinen Antillen führte. Auf einer weiteren Reise sah Kolumbus zum erstenmal das Festland von Südamerika. Er hatte aber so viel unter dem Neid vornehmer Spanier zu leiden, daß er von dieser Reise sogar in Ketten gebunden zurückgeführt wurde: Zwar erhielt Kolumbus bald seine Freiheit wieder, worauf er nochmals eine Fahrt nach Westen unternahm; aber auch auf dieser Reise wurde er von mannigfachem Mißgeschick betroffen. Ohne Flotte kehrte der Entdecker einer „Neuen Welt" nach Spanien zurück, weder Dank noch Anerkennung findend. Kolumbus halte keine Ahnung davon, daß er einen neuen Erdteil aufgefunden hatte; er hielt das Land für einen Teil Indiens. Die Neue Welt erhielt ihren Namen nach dem Florentiner Gelehrten Amerigo Vespucci, der an verschiedenen Entdeckungsreisen teilgenommen und Berichte darüber veröffentlicht hatte. Scharen- weise fuhren spanische Eroberer und Entdecker über den Ozean hinüber und fanden die langersehnten Goldländer; mit unmenschlicher Grausamkeit vernichteten sie die Ureinwohner und brachten die Länder unter spanische Herrschaft. Ströme Goldes flössen nach Spanien; allein es hat dem Lande keinen Segen gebracht. 14. Die Reformation. 1. Zustand der Kirche vor der Reformation. Durch die Reformation ist der Ruf: „Reform der Kirche an Haupt und Gliedern!" verwirklicht worden. Die Geist- lichen waren zum großen Teil unwissend und führten ein sittenloses Leben. Beim Volke war der einfache, kindliche Glaube selten geworden; die Frömmigkeit bestand allzusehr in äußerlichen Dingen, wie im Wallfahren, in der Heiligenverehrung und in Schenkungen an die Klöster. In die kirchliche Lehre hatten sich manche Irrtümer eingeschlichen. Den unmittelbaren Anstoß zur Reformation gaben die Mißbräuche bei der Erteilung des Ablasses. Nach der kirchlichen Lehre konnten den Christen, die ihre Sünden bereuten und bestimmte gute Werke (Beten, Fasten, Almosengeben) verrichteten, die Kirchenstrafen erlassen, d. h. ein Ablaß erteilt werden. Keiner verstand den Ablaßhandel so schwungvoll zu betreiben wie der Dominikanermönch Tetzel, der eine förmliche Taxe aufgestellt hatte und z. B. für
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