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1. Württembergisches Realienbuch - S. 51

1909 - Stuttgart : Bonz
51 sowie die neun Reichsstädte Hall, Rottweil, Gmünd, Eßlingen, Reutlingen, Heilbronn, Aalen, Giengen und Weil der Stadt mit einem Zuwachs von 124000 Seelen. Mit der Vergrößerung des Landes war zugleich die Er- hebung des Herzogs in den Kurfürsten st and verbunden (1803). Die erworbenen Gebiete erhielten den Namen Nenwürttemberg. 2. Als zwei Jahre später ein neuer Krieg Napoleons mit Österreich bevorstand, wollte der Kurfürst neutral bleiben. Allein am 2. Oktober 1805 erschien Napoleon unvermutet im Schlosse zu Ludwigsburg und verlangte von Friedrich eine Entscheidung für ihn oder wider ihn. Um sich und fein Land zu retten, entschied sich Friedrich nach hartem innerem Kampfe für den Anschluß an Napoleon und stellte 8000 Mann zur französischen Armee. Schon nach drei Monaten war der glänzend geführte Feldzug beendigt. Friedrich bekam Gebiete in Oberschwaben und das Hohenlohifche. Zugleich erhielt er die Königs würde. Am 1. Januar 1806 ließ Friedrich unter Kanonendonner und Glockengeläute den Bewohnern der Hauptstadt die Erhebung Württem- bergs zum Königreich verkündigen. Der König vereinigte Alt- und Neu- württemberg zu einem einheitlichen Staat; er hob die altwürttembergische Verfassung auf und errichtete ein Staatsministerium mit sechs Ministern, die unmittelbar unter dem König standen. 3. Als Mitglied des Rheinbundes mußte König Friedrich alle Kriegstürme unter Napoleon mitmachen. Im Jahre 1806 kämpften 14000 Württemberger gegen Preußen, 1809 hatten 16 000 an dem Krieg gegen Österreich teilzunehmen. Dafür erhielt Württemberg in den Jahren 1809 und 1810 neuen Gebietszuwachs durch die Städte Ulm, Lentkirch, Wangen, Ravensburg, Tettnang, Buchhorn, Crailsheim und durch das Gebiet des Deutschordens in Mergentheim. Das Königreich Württemberg hatte durch diese letzten Erwerbungen die Größe von 354 Quadratmeilen mit 1400000 Ein- wohnern erreicht, während es beim Regierungsantritt Friedrichs 150 Quadrat- meilen umfaßt und 650000 Bewohner gezählt hatte. — Im Russischen Feldzug (1812) mußte Württemberg zur „Großen Armee" 15000 Soldaten stellen. Kaum 1000 Mann sahen die Heimat wieder; die andern fanden auf den blutgetränkten Schlachtfeldern und den starren Eisgefilden Rußlands einen frühen Tod. Auch von den 12000 Württembergern, die im nächsten Jahre gegen die verbündeten Preußen und Russen kämpfen mußten, kamen nur wenige wieder in ihr Vaterland zurück. In den Jahren 1814 und 1815 nahmen die Württemberger unter der Führung des Kronprinzen Wilhelm an den Kämpfen gegen Napoleon ruhmreichen Anteil. 4. Im Innern entfaltete König Friedrich eine vielseitige Tätigkeit. Im ganzen Lande wurde gleiches Maß und Gewicht eingeführt und der Verkehr durch Anlegung neuer und Verbesserung alter Straßen erleichtert. Der König gründete das Hüttenwerk zu Friedrichstal, errichtete die Gewehrfabrik zu Oberndorf, legte
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