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1. Württembergisches Realienbuch - S. 77

1909 - Stuttgart : Bonz
Schwarzwaldtal, gehört aber nur auf der kurzen Strecke bis Alpirsbach zu Württemberg. Die Murg kommt vom Kniebis nnb eilt von Baiersbronn an nordwestlich durch ein gewerbreiches Tal mit gegen 100 Mühlwerken. Wild bad, Liebenzell und Tein ach sind Badeorte. Zn der Bade- kur bieten die Wälder eine erfrischende, würzige Luft; hervorragende Luft- kurorte sind Freudenstadt, Herrenalb und Calw. 3. Bevölkerung, Handel und Verkehr. Die Schwarzwälder, in Württemberg etwa 100000, sind genügsame, biedere Leute. Feldbau können sie nur wenig betreiben; die Sommer sind' kurz und die Winter sehr schnee- reich und rauh. Um so mehr Beschäftigung bietet ihnen der Wald mit seinem Holz- und Beerenreichtnm. Die Tannen werden gefällt, geschält, zersägt und zerspalten; die schönsten Stämme führt man in Flößen oder auf der Bahn dem Rheine zu. Der Köhler brennt Kohlen; aus dem Harz gewinnt man Pech und Kienruß. Die Holzschnitzer fertigen Hausgeräte, Schmucksachen, auch zierliche Gehäuse gu Wanduhren. — In Schramberg werden Uhren, Gefäße aus Steingut sowie feine Arbeiten aus Stroh her- gestellt. Nagold und Calw haben Tuch- und Teppichfabriken; Zavelstein ist die kleinste Stadt in Württemberg mit 300 Einwohnern. Neuenbürg, das Sichel- und Sensenfabriken besitzt, und Freudenstadt treiben Holzhandel. Die Bahn Pforzheiin—eutingen—horb—rottweil—schwenningen steigt am Ostrand des Gebirges aus und hat oberhalb Nagold den längsten Tunnel Württem- bergs mit 1550 in. Nach Wildbad und Altensteig dringen zwei Seitenlinien ein. Tre Bahn von Eutingen nach Freudenstadt setzt sich im Kinzigtal ins Badische fort. b) Das Schwäbisch-Fränkische Stufenland. 1. Bodenbeschaffenheit. Östlich vom Schwarzwald kommen Muschel- kalk und Keuper zum Vorscheiu. Der Muschelkalk, in dem sich ver- steinerte Muscheln finden, verwittert nicht so leicht wie der Keuper und hat daher seine ebene Oberfläche beibehalten. Im Keuper, d. h. bunter Stein, wechseln harte und weiche Schichten ab; die letzteren wurden vielfach aus- gewaschen, so daß das Keuperland in mannigfaltige Hügel und Berge, aus- gelöst ist. Ein Keupertal hat meist eine breite Talsohle und gerundete Wände, während sich ein Muschelkalktal gewöhnlich eng zwischen schroffen Gehängen dahinwindet. Über dem Keuper lagert da und dort der schwarze Jura. 2. Ebenen und Hügel. Die einzelnen Ebenen sind: die Baar, die Albvorebene, das Obere Gäu, das Untere Gün, die Ludwigsburger Ebene (Asperg), die Filder, das Zabergäu und die Hohenloher Ebene. Der besonders fruchtbare Boden macht das Gäu und das Lange Feld zur württem- bergischen Kornkammer. Weltberühmt ist das Filderkraut. Obst gedeiht fast überall, und im Unterland wachsen an den steilen Abhängen die besten
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