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1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 25

1881 - Danzig : Boenig
25 kamen sogleich mit Äxten und Prügeln in Scharen aus dem nahen Dorfe gelaufen und wollten den Wolf tot schlagen. Da sie jedoch nichts von einem Wolfe sahen, gingen sie wieder heim, und Hans lachte sie heimlich aus. Am andern Tage schrie Hans wieder: „Der Wolf! der Wolf!" Die Bauern kamen wieder heraus, wiewohl nicht mehr so zahlreich als gestern. Da sie aber keine Spur von einem Wolfe erblickten, schüttelten sie die Köpfe und gingen voll Verdruß nachhause. Am dritten Tage kam der Wolf wirklich. Hans schrie ganz erbärmlich: „Zu Hülfe! zu Hülfe! Der Wolf! der Wolf!" Allein diesmal kam ihm kein einziger Bauer zu Hülfe. Der Wolf brach in die Herde ein, erwürgte mehrere Schake, und darunter das artigste Lämmchen, das dem Knaben selbst gehörte, und das er ungemein lieb hatte. Chr. v. Schmid. 61. Der Tagelöhner. ln einem ansehnlichen Hause arbeitete oft ein Tage- löhner, der überall das Lob eines fleißigen und recht- schaffenen Mannes hatte. Einst spaltete er in kurzen Winter- tagen Holz. Als der Abend hereinbrach, gab ihm der Hausherr seinen Tagelohn, und zwar so viel, als er sonst an längeren Tagen bekam. Er zählte das Gehl und, sagte: „Das ist zu viel; so viel habe ich heute nicht verdient.“ Auf die Antwort, es solle ihm dennoch gegeben werden, nahm er es mit sich. Einige Tage nachher hörte man am Abend, da es sehr heller Mondschein war, jemand im Hofe Holz spalten. Es wird einer hinausgeschickt, um zu sehen, wer es sei, und siehe, es ist der alte, ehrliche Tagelöhner, der auf die Frage, warum er jetzt die Arbeit verrichte, zur Antwort giebt: „Ei, ich habe neulich mehr Tagelohn be- kommen, als ich verdient hatte; den will ich nun verdienen Heinrich Bone. 62. Die zwei Sperlinge. In einem trockenen Mißjahre quälte der Hunger zwei Sper- linge hart; beide fühlten sich schon dem Verschmachten nahe. „Sammle noch einmal alle deine Kräfte, lieber Bruder," sprach der schwächste von ihnen, „flieg umher, und sieh, ob du nicht irgendwo eine Nahrung entdeckst! Ich flöge gern mit, aber ich kann nicht mehr. Findest du Speise, so bringe auch mir etwas davon! Aber nur bald, denn sonst hat der Hunger mich um- gebracht!" — Der stärkere versprach es und flog aus. Das Glück war ihm günstig, er sah einen Kirschbaum voll reifer Früchte. „O," rief er, „geborgen ist nun mein Freund und ich!" Er flog i
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