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1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 89

1881 - Danzig : Boenig
89 zuschmücken, das Euch nur auf kurze Zeit beherbergt. Thut lieber Len Armen Gutes, so bauet Ihr Euch eine bleibende Wohnung im Himmel." 'Der Ritter nahm diese Worte zuherzen, behielt den Pilger über Nacht und wurde von dieser Zeit an wohlthätiger gegen die Armen. Ch. Schmid. 169. Erholung. Der Evangelist Johannes wurde einst von einem Jäger angetroffen, als er gerade ein Rebhuhn auf der Hand hielt und sich daran ergötzte, dass er mit dein Vogel allerlei freundliche Neckereien trieb. Der Jäger wunderte sich dar- über und fragte ihn, wie doch er, ein so heiliger hochbe- geisterter Mann, seine Zeit an so geringfügige und unwürdige Dinge verschwenden könne. Statt der Antwort aber fragte ihn Johannes: „Warum trägst du deinen Bogen nicht immer gespannt?“ — „Deshalb f antwortete der Jäger, ,,damit er nicht durch beständige Anspannung gerade dann seine Kraft verloren habe, wenn ich ihn am notwendigsten gebrauchej — „So wundere dich denn nichts erwiderte jetzt der Apostel, „wenn ich auch meinem Gemüte bisweilen Abspannung und Ruhe gebe, damit es sich nachher desto höher in der Be- trachtung emporschwinge.“ Bone’s Lesebuch. 170. Ich mag nicht lügen. Ein Knabe hatte ein kleines Beil zum Spielwerk bekommen. Daran hatte er seine große Freude und hieb damit, wie es eben traf; und es traf manchmal dahin, wo es nicht gut war. Wie der Kleine mit dem Beil auf der Schulter auch in den Garten kam, sagte er: „Nun will ich ein tüchtiger Holzhauer sein!" Und er hieb seines Vaters schönstes Kirschbäumchen ab. Den andern Tag kam der Vater in den Garten; und als er das schöne Bäumchen welk am Boden liegen sah, wurde er betrübt und zornig. „Wer mir das gethan hat," rief er aus, „der soll mir's schwer büßen!" — Aber wer es gethan hatte, das wußte kein Mensch, außer einem, der stand gerade hinter der Hecke, hörte, wie der Vater so zürnte, und wurde feuerrot. „Es ist schlimm," dachte er; „aber wenn ich's verschweige, so wär's eine Lüge, und lügen mag ich nicht!" So trat er denn schnell in den Garten zum Vater und sagte: „Vater, ich habe das Bäumchen umgehauen. Es war häßlich von mir!" Da sah der Vater den Knaben an und machte wohl ein ernsthaftes Gesicht, aber er zürnte nicht mehr. Der kleine Knabe lebte in Amerika und wurde nachher ein braver Mensch und dazu ein gewaltiger General, hat auch nie- mals gelogen. Er hieß Georg Washington. I°h. Ferd. mn-
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