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1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 105

1881 - Danzig : Boenig
105 ganz zudeckte, und ein entsetzlicher Donner schlug ein. Als es wieder sich aufgehellt, da waren die reichen Korn- äcker, grünen Wiesen und Wälder und die Wohnung der Frau Hütt verschwunden, und überall war nur eine Wüste mit zerstreuten Steinen, wo kein Grashalm mehr wachsen konnte; in der Mitte aber stand Frau Hütt, die Riesen- königin, versteinert und wird so stehen bis zum jüngsten Tage. In vielen Gegenden Tyrols, besonders in der Nähe von Innsbruck, wird bösen und mutwilligen Kindern die Sage zur Warnung erzählt, wenn sie sich mit Brot werfen oder sonst Übermut damit treiben. „Spart eure Brosamen,“ heisst es, „für die Armen, damit es euch nicht ergehe wie der Frau Hütt. Brüder Grimm. 188. Der Wolf und der Mensch. Der Fuchs erzählte einmal dem Wolfe von der Stärke des Menschen. Kein Tier, sagte er, könne ihm widerstehen, und sie müßten List gebrauchen, um sich vor ihm zu retten. Da ant- wortete der Wolf: ,,Wenn ich nur einmal einen zu sehen bekäme, ich wollte doch wohl auf ihn losgehen." „Dazu kann ich dir verhelfen," sprach der Fuchs, ,,komm nur morgen früh zu mir, so will ich dir einen zeigen." Der Wolf stellte sich frühzeitig ein, und der Fuchs ging mit ihm an den Weg, wo der Jäger alle Tage herkam. Zuerst kam ein alter, abgedankter Soldat. ,,Jft das ein Mensch?" fragte der Wolf. „Nein," antwortete der Fnchs, „das ist einer gewesen." Darnach kam ein kleiner Knabe, der zur Schule wollte. „Ist das ein Mensch?" „Nein, das will erst einer werden." Endlich kam der Jäger, die Doppelflinte auf dem Rücken und den Hirschfänger an der Seite. Da sprach der Fuchs zum Wolfe: „Siehst du, dort kommt ein Mensch, auf den mußt du losgehen; ich aber will mich fort in meine Höhle machen." Der Wolf ging nun auf den Menschen los. Der Jäger, als er ihn erblickte, sprach: „Es ist schade, daß ich keine Kugel geladen habe," legte an und schoß dem Wolf das Schrot ins Gesicht. Der Wolf verzog das Gesicht gewaltig; doch ließ er sich nicht schrecken und ging vorwärts. Da gab ihm der Jäger die Weite Ladung. Der Wolf verbiß den Schmerz und rückte dem Jäger doch zuleibe. Da zog dieser seinen Hirschfänger und gab ihm links und rechts tüchtige Hiebe, daß er über und über blutend und heulend zu dem Fuchse zurücklief. „Nun, Bruder Wolf," sprach der Fuchs, wie bist du mit dem Menschen fertig geworden?" „Ach," antwortete der Wolf, „so habe ich mir die Stärke des Menschen nicht vorgestellt. Erft
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