1881 -
Danzig
: Boenig
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Literatur
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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Hügeln liegen eine Menge von Seen, aus denen zahlreiche
Küstenstüsse zur Ostsee abfließen. Der südliche Landrücken
kommt von den Karpathen her, geht durch Schlesien und die
Lausitz, bildet am rechten Elbuser den Fläming und endet im
Nordwesten von der Elbe mit der Lüneburger Heide.
Zwischen beiden Höhenzügen ist die große Bodensenkung des
östlichen Niederdeutschland, welche von der Elbe, der Oder und
der Weichsel durchströmt wird. Hier hat die Betriebsamkeit und
Ausdauer der Bewohner aus nutzlosen Sumpfgegenden und öden
Sandflächen allmählich fruchtbares Ackerland geschaffen.
Nach Verschiedenen.
308. Deutschlands Flüsse.
Die Bewässerung Deutschlands ist reich und regelmäßig.
Die meisten großen Flüsse unseres Vaterlandes lausen von
Süden nach Norden, quer durch die Ebene von Norddeutschland,
in die Nord- und Ostsee. So der Rhein, die Weser, die Elbe,
die Oder und die Weichsel. Ganz anders verhält es sich mit
der Donau, dem größten aller deutschen Flüsse. Diese richtet
ihren Lauf östlich durch die fränkische und baierische Hochebene
nach Österreich, Ungarn und der Türkei zum schwarzen Meere.
Ihr Lauf ist zwei-, dreimal so lang, als der der übrigen deutschen
Flüsse. Durch Zuflüsse von beiden Seiten, Iller, Lech, Isar,
Inn u. a., wird ihre Wassermenge so verstärkt, daß sie in
Ungarn eine Breite von einer Achtelmeile erreicht.
Der Rhein wird fast allgemein als Deutschlands schönster
Strom angesehen, wegen der Fruchtbarkeit, Schönheit und
Mannigfaltigkeit seiner Ufer und der Vortrefflichkeit seines
Weines. Vom St. Gotthard aus der Schweiz kommend, durch-
fließt er an der deutschen Grenze den Bodensee. Bei Basel
wendet er sich auf einmal nordwärts und tritt hier in die ober-
rheinische Tiefebene ein. Zwischen dem Schwarz- und Oden-
walde kommt der schiffbare Neckar aus Schwaben her und ver-
einigt sich bei Mannheim mit dem Rhein. Noch größer ist der
Zufluß, welchen der Main dem Rhein bei Mainz zuführt.
Dieser kommt, ganz gegen die Art der übrigen großen deutschen
Flüsse, von Osten her, schlängelt sich durch das Frankenland, an
Bamberg, wo die Regnitz sich mit ihm verbindet, Würzburg
und Aschaffenburg hin, und wird bei Frankfurt so breit, als der
Rhein bei Basel ist. Unterhalb der Mündung des Main wird
der Rhein 565 m breit. Bei Bingen, wo ihm links die Nahe
zufließt, wird er wieder mehr eingeengt. Bei Koblenz kommt
ihm die schiffbare Mosel zu, welche sich durch ein enges, aber
weinreiches Thal windet. Sie ist der letzte noch schiffbare Fluß
des Rheines; denn die fast gegenüber mündende Lahn, welche