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1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 180

1881 - Danzig : Boenig
180 euch mein Lohn nicht fehlen." Zornig sah er dann auf die trägen Knaben zu seiner Linken und rief: „Ihr aber, die ihr des Wissens nicht not zu habeu meinet, weil ihr reich seid, ihr faulen, unnützen Buben, ich sage euch bei Gott! eure vornehme Herkunft nützt euch nichts bei mir; von mir habt ihr nichts Gutes zu hoffen, wenn ihr eure Faulheit nicht durch eifrigen Fleiß wieder gut machet!" — Auch für Handel und Verkehr, für Ackerbau und Landwirtschaft war der sorgsame Kaiser ungemein thätig. Zur Hebung des Verkehrs hatte er den Plan, durch einen Kanal den Rhein mit der Donau zu verbinden, ein Werk, das freilich in jener Zeit noch nicht glücken wollte. Um den Ackerbau zu fördern, ließ er Dörfer anlegen, Wälder ausrotten, Sümpfe trocknen und öde Strecken in fruchttragende Felder umwandeln. Im Betrieb der Landwirtschaft ging er selbst mit dem besten Beispiel voran. Auf seinen Gütern herrschte die größte Ordnung; er selbst erteilte feinen Verwaltern die trefflichsten Vorschriften über die Zucht der Haustiere und Bienen, die Bereitung des Weines und Bieres, des Honigs und Wachses, sowie über den Feld- und Obstbau, die Gärtnerei und die Fischerei. Die Verwalter mußten zu Weih- nachten ein genaues Verzeichnis von dem ganzen Bestände an Vieh, Getreide, Wein, Honig, Eiern, Wolle :c. einreichen, am Palmsonntag den Geldbetrag abliefern und alle Rechnungen vor- legen. Wenn Karl seine Guter besuchte, was sehr oft geschah, so nahm er alles selbst in Augenschein, ordnete Verbesserungen an und sah nach, ob seine Anordnungen auch gut ausgeführt wurden. 5. Karl war von starkem Körperbau und hoher Gestalt. Er hatte große lebhafte Augen, blondes Haar und freundliche Gesichtszüge. Mochte er stehen oder sitzen, stets war seine Er- scheinung voll Hoheit und Würde. Unablässig übte er sich im Reiten und Jagen, und im Schwimmen that's keiner ihm zuvor. Seine Kleidung war einfach: aus dem Leibe trug er ein leinenes Hemd, von feinen Töchtern gesponnen und gewebt, darüber einen Wams mit Seidenbesatz und Hofen; ferner Strümpfe und Schuhe, im Winter auch noch um Schultern und Brust einen Überwurf von Otterfell. Sein Oberkleid war ein kurzer, dunkelgrüner Mantel. Immer sah man ihn mit dem Schwerte umgürtet, dessen Griff und Gehenk von Silber oder Gold war. An hohen Festen erschien er in einem golddurchwirkten Kleide, in Schuhen mit Edelsteinen besetzt, in einem Mantel, den eine goldene Spange zusammenhielt, das Haupt geschmückt mit einer goldenen Krone, die von Diamanten erstrahlte; an den Werktagen aber unterschied er sich in seiner Tracht kaum von dem übrigen, gewöhnlichen Volke. Speise und Trank genoß er mäßig; vor Trunkenheit hatte er den größten Abscheu. Rastlos war er bemüht, seinen
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