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1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 188

1881 - Danzig : Boenig
188 schlösset.' wurde zerstört und viele der gefangenen Räuber gehängt. So folgte in kurzer Zeit Ruhe und Sicherheit auf Zwietracht und Zerrüttung. Der Landmann baute wieder fröhlich seine Felder, die nicht mehr von den Hufen der wilden Streitrosse zer- treten wurden; der Kaufmann zog sicher seines Weges an den hohen Burgen vorüber, und die Räuber, die zuvor offen im Lande umhergeschwärmt waren, suchten sich in einsamen Schlupf- winkeln zu verbergen. Achtzehn Jahre lang hat Rudolf dem deutschen Reiche vor- gestanden. Er wirkte mit Kraft und Weisheit für Deutschlands Wohlfahrt bis zu seinem Ende. Als er, ein Greis von 73 Jahren, seinen Tod nahe fühlte, eilte er nach Speier, um dort an der Grabstätte der Kaiser zu sterben. Doch er kam nur bis Ger- mersheim, und seine Leiche wurde von da in den Dom zu Speier gebracht. Das deutsche Volk aber ehrte noch lange sein Andenken. 243. Zwei wichtige Erfindungen. 1. Die Chinesen in Asien sollen das Pulver schon vor 1600 Jahren gekannt haben. Von ihnen soll es zu den Arabern ge- kommen und durch diese nach Europa gebracht worden sein. Allein man verstand wohl, schöne Feuerwerke damit abzubrennen, wußte es aber noch nicht für den Krieg zu benutzen. Diesen Gebrauch entdeckte erst der deutsche Mönch Berthold Schwarz, der daher als der Erfinder des Schießpulvers gilt. Er beschäf- tigte sich, heißt es, in feinem Kloster zu Freiburg (in Baden) gern damit, allerlei Stoffe mit einander zu mischen, um dadurch auf neue Entdeckungen geleitet zu werden. Einst stampfte er Salpeter, Schwefel und Kohlen in einem Mörser und legte einen Stein darauf. Indes hatte sich der Tag geneigt, und der Mönch wollte sich ein Licht anschlagen, um besser sehen zu können. Da mit einem Male blitzte und knallte es ihm um die Ohren, und der Stein vom Mörser schlug heftig gegen die Decke; denn ein Funken war in den Mörser gefallen. Erschrocken stand Berthold da und staunte über das wunderbare Ereignis. Er wiederholte seine Versuche, und die Wirkung war immer dieselbe. Jetzt machte er die Erfindung bekannt und zeigte, wie man das Pulver im Kriege zur Zerstörung der Festungsmauern gebrauchen könnte. Man fertigte mörserähnliche Röhren an, die daher auch Mörser genannt wurden, schüttete in die Mündung Pulver, schob Steine davor und bohrte hinten in den Boden des Mörsers ein kleines Loch, um das Pulver anzuzünden. Noch jetzt schießt man aus den weiten Mörsern die schweren Bomben. Allmählich ver- längerte man die Mörser zu Kanonen, und in diese Donner-
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