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1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 205

1881 - Danzig : Boenig
205 Wie reich bist, liebe Einfalt du ! Ich alter Mann hab keine Ruh ; des Morgens ruft mich Sorge wach, so drückt mich Müh’ den ganzen Tag, dass meine Kinder, gross und klein, sich ihrer Feierstunde freun. Gewiss, so hat der Held gedacht, er hat sein Denken wahr gemacht. Drum, wo man Gutes liebt und ehrt, sein Angedenken ewig währt, und jedes Kindlein ehrfurchtsvoll den Edlen kennen lernen soll. Karl Fröhlich. 258. General Seidlitz. 1. Schon als Jüngling war Seidlitz der kühnste Reiter in dem preußischen Heere. Kein Pferd war ihm zu wild, kein Ritt zu lang, kein Sprung zu weit; oft jagte er zum Schrecken der Leute zwischen den Windmühlenflügeln durch, wenn diese in Bewegung waren. Einmal ritt er im Gefolge des Königs über eine Brücke. Der mittlere Teil derselben war aufgezogen, um ein Schiff durchzulassen. Nun hatte Seidlitz kurz vorher ge- äußert: „Kein Reiter darf sich gefangen nehmen lassen, so lange er noch zu Pferde sitzt." Das hatte der König gehört und sagte zu Seidlitz: „Was würde es Euch nun helfen, zu Pferde zu sitzen, wenn jetzt die Feinde hinter uns wären? Da müßtet Ihr Euch doch ergeben." „Keineswegs!" rief Seidlitz. Ohne Anlauf setzte er mit kühnem Sprunge über das Geländer in den Strom und erreichte glücklich das gegenüberliegende Ufer. „Bravo, Herr- Rittmeister!" rief der König ihm zu und gab ihm sofort eine Schwadron Husaren. 2. Sehr früh wurde der verwegene Seidlitz General. In der Schlacht bei Roßbach kommandierte er schon die ganze Reiterei, obschon er der jüngste General war. Er sollte die feindlichen Reiter angreifen, und er zauderte nicht lange. Mit der dampfenden Tabakspfeife im Munde ritt er seinem eigenen Regimente voran, während aller Augen auf ihn gerichtet waren. Man wußte schon, so lange der Tabak dampfte, durften die Schwerter noch in der Scheide ruhen. Jetzt aber warf er die kurze Pfeife hoch in die Luft, und sofort klirrten die Scheiden, blitzten die Klingen und bliesen die Trompeten zum Angriff. „Marsch, marsch!" rief der Führer, und in gestrecktem Galopp stürmten die Preußen auf die noch ungeordneten Scharen der Feinde. Überrascht und erschreckt flohen diese nach allen vier Winden; nur wenige Regimenter wagten Widerstand zu leisten, und diese waren bald geworfen. Das Gedränge der Flüchtigen
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