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1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 214

1881 - Danzig : Boenig
und Russen entgegen geführt. In Sachsen, bet Großgörschen und bei Bautzen, geschahen die ersten Schlachten. Mit Helden- kühnheit fochten hier vor allen die jungen preußischen Krieger; doch die Franzosen behaupteten zuletzt das Schlachtfeld und die Verbündeten zogen sich in guter Ordnung vor der feindlichen Übermacht zurück. Bald aber folgte diesem Zurückweichen ein mutiges Vorwärtsdringen. Den Russen und Preußen schlossen sich die Österreicher an, und drei Heere standen nun dem fran- zösischen Kaiser entgegen. Den Oberbefehl über die gesamte verbündete Streitmacht führte der österreichische Feldmarschall Fürst Schwarzenberg; der oberste Feldherr der Preußen war der General Blücher. Dieser edle Preußenheld, ein Greis an Jahren, ein Jüng- ling an Feuer und Kampfeslust, hat den Franzosen die grimmigsten Schläge ansgeteilt. Zuerst besiegte er sie in der Schlacht an der Katzbach in Schlesien. Verwegenen Mutes zog dort ein französisches Heer über das Flüßchen heran; da ruft Blücher seinen Kriegern zu: „Nun hab' ich genug Franzosen her- über, jetzt, Kinder, vorwärts!" Dies „Vorwärts" dringt allen ins tiefste Herz. „Hurrah!" jauchzen sie und stürzen sich auf den Feind. Der Regen rauscht in Strömen herab, an ein Feuern ist nicht zu denken, und mit Bajonett und Kolben bricht das Fußvolk, mit geschwungenem Säbel die Reiterei in die Feinde ein, der alte Blücher, das Schwert in der Faust, allen voran. Mann an Mann wird gefochten, mit Mut und Wut, bis die Feinde das Feld räumen. Eine große Menge der Flüchtigen ertrinkt in den geschwollenen Fluten der Katzbach, viele Tausende werden gefangen. Von diesem Tage nannten die Soldaten ihren Blücher den „Marschall Vorwärts", denn der König erhob ihn bald darauf zum Feldmarschall. Um dieselbe Zeit erkämpften die Verbündeten noch manchen anderen herrlichen Sieg. So schlugen sie Napoleons Feldherren in den Schlachten bei Großbeeren in der Nähe von Berlin, bei Kulm in Böhmen und bei Dennewitz unweit Wittenberg. Dann drangen ihre Heere gegen Leipzig heran, wo Napoleon seine ganze Streitmacht zusammengezogen hatte. Da begann am 16. Oktober der viertägige ungeheure Kampf, an welchem, mit Ausnahme der Türken, alle Völker Europas teilnahmen — die Völkerschlacht bei Leipzig. Über 250,000 Mann Ver- bündete standen gegen das 150,000 Mann starke Heer Napoleons. Über 1000 Kanonen donnerten gegen einander, so daß die Erde im weiten Umkreise erbebte. Mit unerhörter Anstrengung wurde am ersten Tage gerungen; vorzüglich war es wieder der alte Blücher, der mit seinen Tapferen löwenkühn die Feinde zurückwarf, bis der Abend hereinbrach und das weitere
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